Soziales „Im Kleinen kann man viel verändern“: Bernkastel-Kueserin setzt sich für Kinder in Jordanien ein

Bernkastel-Kues · Sabine Fass-Follmann aus Bernkastel-Kues setzt sich in der Dritten Welt ehrenamtlich für beeinträchtigte Kinder und Jugendliche ein. In diesem Jahr war sie in Jordanien.

 Sabine Fass-Follmann  mit Flüchtlingskindern.

Sabine Fass-Follmann mit Flüchtlingskindern.

Foto: TV/Sabine Fass-Follmann

Nur zu Hause im Warmen sitzen ist nicht ihr Ding: Sabine Fass-Follmann, Physiotherapeutin aus Bernkastel-Kues, begibt sich gerne an die Brennpunkte dieser Welt, wo Menschen Hilfe brauchen.

So war sie 2016 ehrenamtlich in Südafrika tätig und hat dort beeinträchtigte Kinder behandelt. Im Jahr davor war sie in Kambodscha in gleicher Mission für die Organisation Save Children of Asia tätig. Im Herbst ist die 52-Jährige nach Jordanien zum World Peace Camp gereist, einem von der Caritas Jordanien organisierten Friedensforum von 70 Jugendlichen, die in diversen europäischen und arabischen Friedensorganisationen aktiv sind. Dort sollte sie die Forumsteilnehmer darüber informieren, wie sie auf ihre Art Frieden in die Welt bringt.

Zwar ist sie aus organisatorischen Gründen nicht zu ihren Vorträgen gekommen. Doch ist der Aufenthalt trotzdem fruchtbar gewesen. Zusammen mit den Mitgliedern der Friedensbewegung Elephants for Peace, gegründet von der Kinheimerin Rose Marie Gnausch, die sie auch nach Jordanien eingeladen hat, hat sie im Camp geholfen und mit dort lebenden Flüchtlingskindern gearbeitet. Dazu gehört natürlich das Malen von Elefanten, die Gnausch bereits zu zahlreichen Gelegenheiten als Friedenstiere in Szene gesetzt hat. Auch eine Mauer der Schule ist mit zahlreichen Friedenssymbolen bemalt worden.

Warum engagiert sich Fass-Follmann ehrenamtlich für Kinder in aller Welt und trägt selber die notwendigen Kosten? „Ich war schon immer interessiert an fremden Kulturen. Die kann ich nur kennenlernen, wenn ich mit den Menschen zusammenlebe. Dazu kommt, dass ich aufgrund meines Berufs anderen helfen kann“, sagt sie. Hinzu kommen die zwischenmenschlichen Begegnungen. „Ich bekomme von den Menschen viel zurück, ein Lächeln, eine Umarmung“, sagt sie.

Im kleinen Rahmen könne man etwas verändern, sagt sie. Das Besondere an ihrem Aufenthalt in Jordanien seien die vielen Religionen gewesen, die dort zusammengekommen seien und der Kontakt zu den dort lebenden Flüchtlingen. Drei Millionen Geflüchtete lebten derzeit in dem arabischen Land, sagt sie. „Es hat viele emotionale Eindrücke gegeben“, erinnert sie sich. Dazu gehören die Dramen, unter denen sehr viele Geflüchtete leiden: Auseinandergerissene Familien, Frauen, die ihre Männer, Kinder, die ihre Väter verloren haben.

 Sabine Fass-Follmann mit einigen ihrer Schützlinge.

Sabine Fass-Follmann mit einigen ihrer Schützlinge.

Foto: Herbert Thormeyer (doth)

Sabine Fass-Follmann hat bereits die nächsten Auslandsaufenthalte im Blick. Im Frühjahr 2018 möchte sie gerne wieder nach Südafrika, den Sommerurlaub mit ihrem Mann will sie im kommenden Jahr auf den Philippinen verbringen, wo im Juli das nächste World Youth Peace Forum stattfindet.

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