Im November ans Netz

REINSFELD. (ax) Kurz vor der Inbetriebnahme steht die Biogasanlage in Reinsfeld: "Wir gehen noch im November ans Netz", kündigte Christoph Spurk, einer der Geschäftsführer der Betreibergesellschaft "Zeus", an.

Wer in den vergangenen Wochen regelmäßig auf der B 52 von Trier nach Hermeskeil unterwegs war, konnte in der Nähe des Reinsfelder Lindenhofs den Baufortschritt für "Zeus", das derzeit größte Energie-Projekt im Hochwald, deutlich erkennen. Etwas mehr als vier Monate nach dem ersten Spatenstich für eine der größten Biogas-Anlagen in ganz Rheinland-Pfalz sind die beiden großen, grünen Gärbehälter (Fermenter) "weitgehend fertig", wie Christoph Spurk betont. Auch die zwei Nachgärbehälter stehen, "werden allerdings noch mit Technik ausgestattet und ebenfalls grün verkleidet", so Achim Nottinger, der andere Geschäftsführer des Unternehmens. Noch im Rohbau befindet sich hingegen das Betriebsgebäude, worin später das Blockheizkraftwerk integriert wird.Biomasse wird zu elektrischem Strom

Gleichwohl soll in wenigen Wochen in Reinsfeld Wärme und Strom aus Gülle, Gras, Mais und organischen Reststoffen gewonnen werden. "Die Gärbehälter werden im November gefüllt und der Prozess der Biogas-Gewinnung in Gang gesetzt. Nach etwa drei Wochen haben wir dann verwertbares Gas", sagt Spurk. Er hofft, dass aus der Reinsfelder Biogasanlage noch im November Strom ins öffentliche Netz eingespeist werden kann. Komplett fertiggestellt sei das 2,5 Millionen-Euro-Projekt allerdings erst voraussichtlich im Sommer 2005. Dann können auf dem zwei Hektar großen Gelände pro Jahr 5000 Kubikmeter Gülle, 2500 Tonnen nachwachsende Rohstoffe (Gras oder Mais) und 7000 Tonen organische Reststoffe (zum Beispiel Abfälle aus der Lebensmittelindustrie) in Strom umgewandelt werden. "Wir könnten dann 10 000 Menschen ganzjährig mit Strom versorgen", verweist Nottinger auf die Kapazitäten der Anlage. Weil die Lieferanten der Rohstoffe, beispielsweise die landwirtschaftliche Betriebsgemeinschaft Marx/Wahlen aus Reinsfeld und Schillingen als Investoren an den späteren Erträgen aus der Stromgewinnung beteiligt sind, sei die Anlage nicht nur ein gutes Beispiel für regionale Wertschöpfung, wie Spurk betont. An der B 52 entstehen auch neue Arbeitsplätze. "Am Standort Reinsfeld werden zehn Leute beschäftigt sein", sagt der Geschäftsführer von "Zeus". Wer wissen will, wie aus Mist Strom gemacht wird, sollte in Reisnfeld den "Tag des offenen Fermenters" besuchen. Er ist anlässlich der Inbetriebnahme der Biogas-Anlage am 27. und 28. November geplant.

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