Im Schilderwald fällt die Orientierung schwer

An manchen Straßenecken in Bernkastel-Kues wird der nach einer Unterkunft suchende Gast von Schildern erschlagen. Deshalb ist eine Hotelroute geplant. Es sind allerdings noch einige Fragen zu klären.

Bernkastel-Kues. (cb) In Bernkastel-Kues wurden im Jahr 2007 fast 725 000 Übernachtungen gezählt. Daraus folgert, dass es in der Stadt viele Beherbergungsbetriebe geben muss. Und wie findet der ortsunkundige Gast derzeit sein Urlaubs-Zuhause? Indem er sich grob orientiert und dann, wenn er Glück hat, im Schilderwald auf das Schild stößt, das ihm den Weg zu seinem Domizil weist. Das kann aber zu einem Geduldsspiel werden, denn an manchen Straßenecken wird er quasi von Schildern erschlagen. Und im Vorbeifahren fündig zu werden, ist auch nur schwer möglich.Deshalb wird über eine Hotelroute nachgedacht, die zumindest die Anfahrt zu den konzessionierten Betrieben (ab acht Betten) erleichtern soll. Die Idee dazu kommt aus der Gastronomie. Wichtiger Nebeneffekt: Der Schilderwald soll großzügig gelichtet werden.Die Agentur "Augenfällig" aus Wiesbaden arbeitet an einem Konzept. Kay Unger stellte es in der Sitzung des Tourismusausschusses vor.Das Konzept sieht im Groben so aus: An den Ortseingängen, natürlich auch in den Stadtteilen Wehlen und Andel, soll ein großes Schild auf die Hotelroute aufmerksam machen und das Wesentliche erläutern. Verkehrsteilnehmer haben hier die Möglichkeit anzuhalten und sich in aller Ruhe zu informieren. Jedem Stadtteil wird neben dem Symbol eine Farbe zugeordnet. Dieses Symbol weist dann den Weg. Der gesuchte Betrieb taucht höchstens einmal mit einem eigenen Schild auf, wenn er nicht direkt an der Route liegt.Die Kosten sollen die beteiligten Betriebe übernehmen. Nach Aussage der im Tourismusausschuss vertreten Gastronomen sollen das nur die erwähnten konzessionierten Betriebe sein. Damit soll auch erreicht werden, dass sich weitere Betriebe konzessionieren lassen. Frank Hoffmann (CDU) sprach den heiklen Punkt offen an: "Viele melden nur sechs Betten an, haben aber 13 oder 14. Wir haben in dieser Beziehung eine Menge schwarzer Schafe in der Stadt." Die Diskussion ist noch nicht beendet. Sie dürfte sich unter anderem darum drehen, welche Hinweis-Möglichkeiten es für die kleineren Betriebe gibt.

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