STADTENTWICKLUNG Ein Schritt zum Anwohnerparken

Bernkastel-Kues · Hinterm Graben und in der Burgstraße entstehen 2019 Stellplätze für einen Teil der Bernkasteler.  Eine Weiterentwicklung  ist erst nach der Umgestaltung des Moselparkplatzes geplant.

 Der Stadtrat hat entschieden. Hinterm Graben  im Stadtteil Bernkastel wird eine der zwei Zonen, in der ab dem 1. Januar 2019 das Anwohnerparken eingeführt wird.

Der Stadtrat hat entschieden. Hinterm Graben  im Stadtteil Bernkastel wird eine der zwei Zonen, in der ab dem 1. Januar 2019 das Anwohnerparken eingeführt wird.

Foto: Kimmling Klaus

Vielleicht wird man in 100 Jahren sagen: Wir können gar nicht verstehen, dass die Bernkastel-Kueser keine Lösung für die Parkplatznot im Stadtteil Bernkastel gefunden haben. Vielleicht gibt es dann eine neue Art von Fortbewegungsmitteln, die keinen Parkraum mehr brauchen. Die Moment­­­­­­­­­­­­aufnahme sieht allerdings so aus: Wer in der eng bebauten Altstadt über einen Parkplatz verfügt – vielleicht sogar unmittelbar an seinem Anwesen –  darf sich glücklich schätzen.

Die Stadt unternimmt aber nun erste Schritte, um wenigstens einem Teil der Bürger, die über ein Auto verfügen, auch Parkraum anzubieten.

Das Projekt „Anwohnerparken“, das am 1. Januar 2019 in zwei Bereichen, Hinterm Graben und Burgstraße, starten soll, bietet allerdings keine Garantie auf einen Platz. Wer zuerst kommt, mahlt zuerst, heißt die Devise. Und da sind auch immer noch die Urlauber und Tagesgäste, die auch gerne an solchen Orten parken, um Gebühren zu sparen. Rücksicht auf die Anwohner wird da eher nicht genommen.Den Strafzettel kalkulieren sie womöglich  mit ein.

Ursprünglich war angedacht,  den gesamten Stadtteil zu überplanen. Dann wären noch die Bereiche Gestade, Moselvorgelände und Schanzstraße, also insgesamt fünf Zonen,  betroffen.

Im Stadtteil Bernkastel gibt es nach Schätzungen der Entwicklungsagentur etwa 700 potenzielle Antragsteller für einen Anwohnerparkplatz. Etwa 100 Parkplätze sollen geschaffen werden. Das könnte heißen: Auf sieben Autobesitzer kommt ein Stellplatz. Es wird aber nun erst einmal eine Zwischenlösung geben. Sie bezieht sich auf die Bereiche Hinterm Graben und Burgstraße. Der Vorschlag der CDU-Fraktion im Stadtrat lautet: Für 90 Euro pro Jahr gibt es einen Parkausweis  für alle bewirtschafteten Flächen in der Stadt sowie in Hinterm Graben und Burgstraße. Erwerben können sie aber nur Anwohner der beiden letztgenannten Zonen. Wer nur das Anwohnerparken in Anspruch nehmen will, zahlt pro Jahr 30 Euro.

Marc Spaniol (CDU) erläutert im Stadtrat, warum erst einmal nur die Zwei-Zonen-Regelung zum Tragen kommen soll. Für die drei anderen Bereiche, die in der Nähe der Mosel liegen, solle erst einmal die geplante Umgestaltung des zentralen Parkplatzes abgewartet werden.

Dem stimmen auch die anderen Fraktionen zu. „Wir müssen jetzt mal anfangen, damit etwas passiert“, sagt Gertrud Weydert (Grüne), Es werde zwar noch lange dauern, bis es für den großen Moselparkplatz zu einer Lösung komme, sagt Brigitte Walser-Lieser (SPD). Wichtig sei, dass die Umsetzung des Konzepts beziehungsweise die Ergebnisse beobachtet werden.  Dazu sagt Stadtbürgermeister Wolfgang Port (CDU): „Wir werden nach zwölf Monaten darüber nachdenken, ob nachgebessert werden muss.“

Die Umgestaltung des Moselparkplatzes beschäftigt die Gemüter derzeit in besonderem Maße. Wie berichtet  (TV vom 17. Oktober), soll dort der oft undurchsichtige Mix von Autos, Bussen, Motorrädern, Fahrrädern und Fußgängern mit Freiflächen aufgelockert  werden.

 Das Verbotsschild wird durch ein anderes Verkehrszeichen ersetzt. Ob es auch beachtet wird, ist eine andere Frage.

Das Verbotsschild wird durch ein anderes Verkehrszeichen ersetzt. Ob es auch beachtet wird, ist eine andere Frage.

Foto: Kimmling Klaus

Die Krux: Um an Fördergeld zu kommen, muss es eine sichtbare Umgestaltung geben. Und dabei ist die Rede von einem Wegfall von 180 Parkplätzen (von derzeit insgesamt 520). Und diesen Schritt lehnen die Fraktionen wie berichtet ab.

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