In zwei Stunden ist Trarbach dicht

TRABEN-TRARBACH. Der Stadtteil Trarbach ist seit dieser Woche besser vor Hochwasser geschützt. Die Schutzmauer ist bis auf einige "kosmetische" Arbeiten fertig. Die mobile Schutzwand, die bei einer erwarteten Flut an der Kautenbachmündung und an der katholischen Kirche aufgebaut werden muss, ist einsatzbereit.

 Bürger begutachten die mobile Hochwasserschutzmauer in Trarbach, die probeweise aufgebaut wurde.Foto: Winfried Simon

Bürger begutachten die mobile Hochwasserschutzmauer in Trarbach, die probeweise aufgebaut wurde.Foto: Winfried Simon

Feuerwehrmänner aus Traben- Trarbach und städtische Arbeiter wissen nun, wie es geht. Der Aufbau der mobilen Hochwasserschutzmauer - das zeigte die Übung am Montagmittag - ist im Grunde ein Kinderspiel. Das System der Firma IBS ist schnell und leicht zu handhaben. Innerhalb von zwei Stunden kann die insgesamt 33 Meter lange und bis zu 1,50 Meter hohe Schutzwand von einem Dutzend Helfer aufgebaut werden. Ebenso schnell ist der Abbau. Somit ist der Hochwasserschutz "einsatzbereit". Denn auch die stationäre Wand entlang der Enkircher Straße ist dicht. Ebenfalls erfreulich: Die Baustelle an der B 53 mit der Fahrbahnverengung und den Bauzäunen ist seit gestern Mittag verschwunden. Der Verkehr kann somit wieder ungehindert fließen. Bei dem Testaufbau wies der Bauleiter der Firma IBS, Walter Ludl, die Feuerwehrmänner und die städtischen Arbeiter ein. Zunächst müssen stählerne Stützbalken im Boden verschraubt werden. In die drei Meter breiten Zwischenräume werden mehrere 15 Zentimeter breite und zehn Zentimeter dicke Aluminium-Dammbalken eingelegt und verkeilt. Insgesamt stehen 140 dieser Balken zur Verfügung. Sie befinden sich in speziellen Transportbehältern und werden bei einem erwarteten Hochwasser vom städtischen Bauhof per Transporter und dann mit einem Gabelstapler rangefahren. Die Abdichtung der Leichtmetall-Balken erfolgt mit einer eingepressten zweifachen Kunststoff-Lippendichtung. Zum Boden hin schützt eine offenporige Spezialdichtung dafür, dass kein Wasser durchdringen kann. Die Baustelle ruht nun bis zum 10. Januar kommenden Jahres. Dann werden von der Baufirma Sonntag noch Restarbeiten erledigt, wie die Verkleidung der Betonmauer mit Bruchsteinen. Fertig ist unterdessen die neue Brücke über den Kautenbach am Wolfer Weg. Die alte Bogenbrücke musste abgerissen werden. Sie konnte aus bautechnischen Gründen nicht in den Hochwasserschutz integriert werden. Die Fußgänger-Behelfsbrücke ist daher nicht mehr notwendig und wird abgebaut. Im Einmündungsbereich B 53/Grabenstraße ist eine Stahlschiene in die Fahrbahn eingelassen. Die Ankerplatten wurden speziell geriffelt, um die Verkehrssicherheit insbesondere der Motorrad- und Fahrradfahrer zu gewährleisten. Das gleiche mobile Leichtmetall-System wurde bereits bei den Hochwasser-Schutzvorkehrungen in Alf und Lieser verwendet. Dort hat es sich bereits bewährt.

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