Jugend Keine Tiefkühlpizza für Jugendliche

Bernkastel-Kues · Von Clemens Beckmann

„Cooler Ort zum Chillen, Wohnzimmer, Rückzugsort.“ Mit diesen Begriffen versehen die Besucher des Jugendkulturzentrums (Jukuz)in Bernkastel-Kues die Räumlichkeiten. Leiterin Camilla Müller ist zufrieden mit der Entwicklung. „Es besteht ein Vertrauensverhältnis“, sagt sie in der gemeinsamen Sitzung von Verbandsgemeinderat und Stadtrat. VG und Stadt tragen und finanzieren das Jukuz, das mittlerweile seit mehr als sieben Jahren besteht.

„Die Welt der Jugendlichen hat sich verändert“, sagt Müller. Durch die sozialen Medien wüssten sie jederzeit wer sich gerade wo aufhält. Wichtig sei  offene Jugendarbeit. „Um sie zur Selbstbestimmung zu befähigen und zur gesellschaftlichen Verantwortung anzuregen“, sagt Müller. „Es ist wichtig nicht nur für Jugendliche zu planen sondern mit ihnen.“ Dazu gehöre auch miteinander zu kochen und nicht nur eine Tiefkühlpizza in den Ofen zu schieben. Die Tonstation im Keller hat sich zu einem Ort für Kultur entwickelt. Dort gehen  Konzerte und der  Poetry Slam über die Bühne. Beliebt sind auch die Spielangebote wie die Veranstaltung „Brett vorm Kopf anstatt Karneval“. Gut angenommen werden so Müller auch die Klassenaktionstage in Zusammenarbeit mit dem Nikolaus-von-Kues-Gymnasium und der Realschule plus.

Als Veranstaltungsort für die Allgemeinheit beweise sich das Jukuz beim Projekt Repair-Cafe. Mehr als 125 Geräte seinen bisher unter die Lupe genommen worden.

Guido Moll betreibt seit 1998 mobile Jugendarbeit in der Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues und lernt immer neue Jugendliche kennen. Es komme altersbedingt auch immer zu Wechseln in den vielen Jugendräumen. Verallgemeinerungen über die Situation verbieten sich da.  Aber es gebe positive Beispiele. Zum Beispiel die Monzelfelder Jugend, die die Dorfkirmes mit viel Engagement organisiere.

Moll verspricht sich viel von einer Zusammenarbeit mit der Cusanus Hochschule. So sei das Projekt „Offener Hörsaal“  ausbaufähig. Auch an der Resonanz beim Bären-Slam sei zu merken, dass Studenten in der Stadt seien.

Die Unterstützung durch den Jugendpfleger sei wichtig, sagt der Neumagen-Dhroner Ortsbürgermeister Michael Thomas. Er selbst habe dem ersten Vorstand angehört. der in dem Ort den Jugendraum betrieb. Es habe auch schon die Gefahr bestanden, den Raum schließen zu müssen. „Weil es schnell  Chaos bei einem Wechsel der Leute gibt“, erläutert er. In solchen Phasen habe sich Guido Moll als guter Wegbegleiter erwiesen.

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