Jungweinprobe in altrömischer Umgebung

ERDEN. (urs) Die Pläne der Erdener sind bescheiden. Wären da nicht noch die 50 000 Euro, die das Land zur Kelteranlage beisteuert, würde sich im Laufe des Jahres wenig tun im Ort.

Sie ist ein Vorzeigeprojekt der Gemeinde, doch noch gibt es in und um die Römische Kelteranlage Erden viel zu tun. In diesem Jahr soll zum Beispiel eine neue Bestuhlung in das Gebäude einziehen. Dann könnten die Räume schon mal für Veranstaltungen wie beispielsweise eine Jungweinprobe genutzt werden, wünscht sich Ortsbürgermeister Helmut Schmitz eine bessere Bewirtschaftung. Doch auch sonst gebe es ja noch viel zu tun. So fehle etwa nach wie vor ein Sicherheitsgeländer. Außerdem soll der Innenraum "nach altrömischer Art hergerichtet werden", verrät Schmitz. Wegen der Finanzierung muss Erden sich nicht sorgen. Zwar drücken die Schulden, die vor Jahren das Verlegen von Kanal- und Wasserleitungen und der Straßenbau mit sich brachten. Doch für die Kelteranlage kann die Gemeinde noch Landesmittel aus einem mit knapp 50 000 Euro gefüllten Topf abrufen. Dennoch ist Schmitz mit dem aktuellen Haushaltsplan der Gemeinde nicht recht glücklich. "Die Ausgaben gehen immer weiter hoch", bedauert er, keine Besserung für den gut 400 Einwohner zählenden Ort zu sehen. Wäre da nicht die funktionierende "dörfliche Gemeinschaft", hätte in der Vergangenheit manches Vorhaben nicht realisiert werden können. Der Trend defizitärer Haushalte setzt sich jedenfalls auch 2006 fort. Nach einem Minus von letztlich 62 000 Euro 2004 fehlen der Gemeinde 2005 rund 113 000 Euro und 2006 stattliche 95 000 Euro Einnahmen, um ihre Aufgaben zu erfüllen. "Zufrieden könnte man nur sein", so Schmitz, "wenn man einen ausgeglichenen Haushalt vorlegen könnte." Die Frage sei nur, wie eine kleine Gemeinde das ohne die entsprechenden Einnahmequellen bewerkstelligen soll. Eine Antwort darauf hat er derzeit nicht: "Wir müssen damit leben - wir hängen am Tropf des Landes."

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