Keine Sonderbriefmarke für die Weinlage Goldtröpfchen

Piesport · Die Weinlage Goldtröpfchen feiert 2018 ein Jubiläum. Die Gemeinde Piesport beantragte eine Sonderbriefmarke, wurde aber nicht ausgewählt. Es gibt aber einen Ersatz.

Keine Sonderbriefmarke für die Weinlage Goldtröpfchen
Foto: Klaus Kimmling

Helmut Schmidt (100. Geburtstag) wird eine gewidmet, auch Karl Marx (200. Geburtstag), die 800 Jahre alte Hansestadt Rostock, die deutsche Brotkultur, die Technische Universität München und der Silvesterknaller "Dinner for one" werden im Jahr 2018 mit einer Sonderbriefmarke gewürdigt.

Leer geht dagegen die Ortsgemeinde Piesport aus, deren berühmte Weinlage "Goldtröpfchen" 1868 erstmals urkundlich erwähnt wurde. Da half auch der Hinweis nichts, dass Weine aus dieser Lage im James-Bond-Film Goldfinger Erwähnung finden und bei Hochzeiten im britischen Königshaus kredenzt werden.

Der Piesporter Ortsbürgermeister Stefan Schmitt nimmt es sportlich. "Es gibt immer mehrere Hundert Bewerbungen pro Jahr beim Bundesfinanzministerium, nur 50 werden ausgewählt", sagt er. Es wäre auch zu schön gewesen. Eine Briefmarke in Millionenauflage, für die der Ort nichts hätte bezahlen müssen, wäre natürlich eine tolle Werbung.
1990 gab es eine Briefmarke, die an die Rieslingtradition in Deutschland erinnert.

Die Auflage lag bei mehr als 31 Millionen Stück. Trotzdem dürfte es einen kleinen Ausgleich geben. Über die VG Bernkastel-Kues können die Orte zentral Briefmarken mit Motiven ihrer Gemeinde beziehen - die müssen sie aber bezahlen (Extra). Ob mit oder ohne Sonderbriefmarke: Das Goldtröpfchen-Jubiläum soll gefeiert werden. Der örtliche Bauern- und Winzerverband habe sich schon Gedanken gemacht, sagt Vorsitzender Dieter Hoffmann.

Ein spruchreifes Ergebnis gebe es noch nicht. Das Goldtröpfchen gehöre zu den "einmaligen Lagen", sagt Hoffmann. "Es hat ein ganz eigenes Profil." Lange seien vor allem die restsüßen Weine in den Export gegangen. Mittlerweile seien auch die trockenen Weine ein Exportschlager.Marken mit Sehenswürdigkeiten

Seit November 2014 wirbt die Stadt Bernkastel-Kues mit eigenen individuellen Briefmarken, auf denen Sehenswürdigkeiten (Burg Landshut, Spitzhäuschen, Marktplatz) abgebildet sind. Die erste Auflage lag bei 10?000. Die Nachfrage bei Touristen und Einheimischen sei groß gewesen, berichtet Bianca Waters (Stadt Bernkastel-Kues). Ein halbes Jahr später kamen Lösnich, Ürzig, Graach, Maring-Noviand, Piesport und Neumagen-Dhron dazu. Die nächste Bestellung erfolgte 2016.

Mit Burgen, Brauneberg und Zeltingen-Rachtig kamen drei weitere Orte dazu. "Bis zum heutigen Tag sind mehr als 70000 Briefmarken von Stadt und Ferienland verkauft worden", bilanziert Waters. Weitere Bestellungen seien geplant.

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