Viermal in der Woche trainiert Stefan Petri das Schießen. "Ich bin nicht nur Mitglied bei den Osanner Schützen", erzählt der 33-Jährige, der dem Verein im Jahr seiner Regentschaft eine Schützenkönigin schuldig bleiben muss: Noch geht er ohne weiblichen Anhang durchs Leben. Genau beim 100. Schuss fiel der Schwanz des Adlers ab, der alljährlich am ersten Maiwochenende in Osann-Monzel dafür herhalten muss, unter den Kleinkaliber-Schützen Ritter und König zu ermitteln. In 25 Meter Entfernung wird er im Schießstand befestigt. Ferdinand Adam heißt der erste, Winfried Fiege der zweite Ritter im Jahr 2004. Diese beiden Herren werden ermittelt, in dem eine große Gruppe Schützen (diesmal waren es zwei Damen und 13 Herren) reihum auf die Flügel jenes Adlers zielt: zuerst auf den linken, danach auf den rechten. Beim 45. Schuss fiel der linke Flügel: Der erste Ritter war gefunden. Für den rechten Flügel benötigten die Osanner satte 81 Schuss. Rund 100 Vereinsmitglieder feierten nun gemeinsam mit ihren Champions im Schützenhaus am Waldrand. Wie Stefan Petri zu seinem Hobby, dem Schießen kam, weiß er noch sehr genau. "Ich war zwölf Jahre alt, als der Schützenverein bei einem Dorffest einen Schießstand hatte." Damals gewann der heutige Schützenkönig als Preis für den zehnten Platz ein Buch. "Diese Buch habe ich noch heute", lacht der frisch gebackene Schützenkönig, dem diese hohe Ehre übrigens schon einmal zuteil wurde. 1990 war er mit 19 Jahren der jüngste König der gesamten Vereinsgeschichte gewesen. Beim Medaillenschießen, wenn 15 Schuss auf 50 Meter Entfernung abgegeben werden, erreichten Ewald Becker und Stefan Petri mit jeweils 141 Ringen die Auszeichnung "Gold mit Kranz". Selbst nach einem Stechen hatten die beiden gleichauf gelegen und sich auf einen gemeinsamen Sieg geeinigt. Platz zwei fiel also im Jahr 2004 aus; Platz zrei - "Bronze mit Kranz" - belegte Berthold Berg, der Schützenkönig des vergangenen Jahres.