Kommentar Bis zum Zerreißen gespannt
Seit der Kommunalwahl 2014 kommt Osann-Monzel nicht zur Ruhe. Bis dahin war die Liste „Gemeinsam für Osann-Monzel“ mit Bertram Bollig und Matthias Stoffel an der Spitze am Drücker. Nach der Wahl waren die Mehrheitsverhältnisse genau umgekehrt. Die Bürger wählten Kohnz und nicht Bollig zum Ortschef und damit zum Nachfolger von Stoffel. Und die Liste Kohnz hat jetzt die Mehrheit im Rat. Sie setzt Beschlüsse um, die manchen im Rat nicht passen. Natürlich fassen sich viele zu Recht an den Kopf, wenn eine Gemeinde ein Grundstück, das mit 48 Euro pro Quadratmeter bewertet wird, für einen Euro an eine Bietergemeinschaft verkaufen will, an der auch ein Ratsmitglied beteiligt ist. Ein Euro statt mindestens 48 - da müssen alle Alarmglocken klingeln. Das lässt Raum für viele Spekulationen. Aber der Gemeinderat bewertete das Konzept des Investors als einen großen Gewinn für den Ort. Dass ein Ratsmitglied eine Strafanzeige gegen Kohnz stellt, ist allerdings ein starkes Stück. Die Staatsanwaltschaft hat den Sachverhalt geprüft und kommt zu dem Schluss, dass Kohnz keinerlei Verfehlungen nachzuweisen sind. Die Gegner von Kohnz, besser gesagt dessen Feinde, müssen diese Entscheidung akzeptieren. Vor allem müssen sie akzeptieren, dass in einem Gemeinderat die Mehrheit entscheidet.
Im kommenden Jahr werden der Gemeinderat und der Ortschef neu gewählt. Dann wird man in der zerrissenen Gemeinde sehen, wem die Bürger ihr Vertrauen schenken. Dass bis dahin Frieden einkehrt, ist aber unwahrscheinlich.