Kreis-Chef greift Abgeordnete an

Die Linke kommt in der Region nicht zur Ruhe. Der Vorsitzende des Kreisverbands Bernkastel-Wittlich, Bernhard Hilgers, erhebt Vorwürfe gegen die Trierer Bundestagsabgeordnete der Partei, Katrin Werner, die ihn erst als Mitarbeiter eingestellt, dann aber während der Probezeit wieder entlassen hat.

Bernkastel-Wittlich. Bernhard Hilgers, Vorsitzender der Linken im Kreisverband Bernkastel-Wittlich, erhebt schwere Vorwürfe gegenüber der Bundestagsabgeordneten Katrin Werner. "Es ist für eine Bundestagsabgeordnete nicht in Ordnung, wenn man so mit Mitarbeitern und Parteikollegen verfährt", sagte Bernhard Hilgers nach der Kreismitgliederversammlung der Linken gegenüber dem TV. Er bekräftigte: "Das erinnert mich an die Methoden des Manchesterkapitalismus."

Der Kreisvorsitzende erklärt, dass Werner ihn im Rahmen einer Teilzeitstelle zum 1. Februar 2010 eingestellt und Mitte März während der Probezeit ohne Begründung wieder entlassen habe. Hilgers sollte laut eigener Aussage den Aufbau der Partei in der Region organisieren. Dazu gehörte auch die Leitung eines Parteibüros, das die Linke Partei in Wittlich eröffnen will. Der Kreis-Chef hatte für das Büro Räume in der Wittlicher Neustraße ausgesucht und mit den Vermietern bereits Verhandlungen geführt. Katrin Werner lehnte diese jedoch als "nicht geeignet" ab.

Die Abgeordnete wollte sich zu den Vorwürfen nicht äußern, da sie Personalangelegenheiten intern behandeln will. Statt dessen stehe sie Bernhard Hilgers für ein Gespräch unter vier Augen zur Verfügung, in dem sie ihm die Beweggründe für ihr Verhalten erläutern werde.

Genau diese Vorgehensweise hatten die Anwesenden bei der Kreismitgliederversammlung in Malborn den beiden Kontrahenten empfohlen. Bernhard Hilgers hatte die Vorgänge um seine Kündigung ursprünglich in der Sitzung ansprechen wollen, wurde aber von seinen Parteigenossen ausgebremst. Unter Ausschluss der Öffentlichkeit diskutierten die Parteimitglieder über das neue Parteibüro. Laut Bernhard Hilgers wurde dabei heiß diskutiert, auch Kritik an Katrin Werner soll geäußert worden sein.

Der Kreisvorsitzende Bernhard Hilgers stellte klar, dass ihn die Kündigung nicht davon abhalten werde, weiter für die Linke Partei tätig zu sein.

Katrin Werner erläuterte die Gründe für die Einrichtung eines Parteibüros: "Wir wollen vor Ort präsent sein." Das Büro, das voraussichtlich Mitte Mai in der Unteren Kordel in Wittlich eröffnet wird, solle eine Anlaufstelle für Bürger sein und werde mit einer Teilzeitkraft besetzt. Die Bundestagsabgeordnete will mindestens einmal im Monat persönlich im Parteibüro anwesend sein.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort