Osann-Monzel. (mai) Es ist das zweite Mal in Folge, dass sich Osann-Monzel schwer tut, eine Ortsweinkönigin zu finden. Und die beiden Mal betreffen ausgerechnet das Jubiläumsjahr 2008, in dem Osann 1000-jähriges Bestehen feiert. Doch nun ist es geglückt. Auf den letzten Drücker hat Daniela Stoffel, Tochter des Ortsbürgermeisters, sich um das Amt beworben. Ihre Bewerbung wurde denn auch gleich im Ortsgemeinderat am Dienstag angenommen. Auch wenn sie für fast alle überraschend kam. Ortsbürgermeister Matthias Stoffel: "Außer mir wusste noch einer Bescheid, die anderen haben alle groß geguckt." Doch auch für den Vater kam die Entscheidung überraschend. "Am Wochenende hat Daniela sich spontan bereit erklärt, Weinkönigin zu werden."Live hatte Daniela Stoffel mitbekommen, dass die intensive Suche nach einer Königs-Kandidatin, die im Februar begonnen hatte, erfolglos geblieben war. Zwei Ausschreibungen hatte es gegeben. Zunächst war noch nach einer Winzertochter gesucht worden, denn immerhin gibt es laut Stoffel mehr als 50 Winzerbetriebe im Ort. Doch als die Resonanz ausblieb, suchte die Gemeinde nur nach interessierten jungen Frauen. Auch bei den Vereinen wurde extra nachgefragt. Doch alles blieb erfolglos. Matthias Stoffel: "Ich habe jeden Tag in den Briefkasten geschaut, aber es war nichts drin."Keine Majestät in Osann-Monzel? Die 22-Jährige Daniela Stoffel wollte das nicht hinnehmen. "Ein Ort mit fast 1800 Einwohnern, der sich Weinbaugemeinde nennt und keine Weinkönigin hat, das wäre traurig", sagt sie. Und entschloss sich: "Bevor es keiner macht, mache ich es." Die wichtigste Voraussetzung für das Amt bringt die Krankenschwester mit: Sie trinkt gerne Wein. Was das Fachwissen angeht, ist sie optimistisch: "Das will ich mir bis August aneignen", sagt sei. Im August wird die neue Königin beim Brunnenfest des Musikvereins gekrönt. Bis dahin amtiert Weinkönigin Elisabeth I.. Auch sie zu finden, war nicht einfach. Dafür hatte die Gemeinde ebenfalls zwei Aufrufe gebraucht und war sogar schon so weit, einen Bacchus oder auch eine reifere Weinkönigin zu akzeptieren. Hat das Amt der Weinkönigin in Osann-Monzel überhaupt noch eine Zukunft? Der Ortsbürgermeister ist optimistisch. Für die Zeit nach 2010 gebe es schon eine mögliche Kandidatin.