Manderscheid bangt um die Zukunft seines Bades

MANDERSCHEID. Die Zusage für die Förderung der Kröver Badsanierung von Innenminister Bruch hat Unruhe ausgelöst: "Was passiert nun mit dem Manderscheider Bad?", fragt man sich im Ort. Die Grünen haben zudem im Landtag eine Anfrage zur Herkunft des Geldes für Kröv gestellt und monieren auf Kreisebene, dass das Land sich über Beschlüsse der Kreisgremien hinwegsetzt.

Auf einer Tour durch den Kreis verkündete Innenminister Karl Peter Bruch (SPD) vor kurzem, dass das Geld für die Sanierung des Kröver Schwimmbads noch in diesem Jahr fließe. 1,5 Millionen Euro kostet die Maßnahme. Die Förderung aus einem neuen Strukturprogramm solle um die 40 Prozent betragen, hieß es. Die Ankündigung des Innenministers löste in Kröv Freude aus. In Manderscheid war die Überraschung allerdings weniger freudig. Immerhin hat auch die Burgenstadt ein marodes Bad, das auf Sanierung wartet. "Wir sind in Zeiten des Wahlkampfs"

Wolfgang Schmitz, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Manderscheid sagte: "Ich bin verblüfft und stelle fest: Wir sind in Zeiten des Wahlkampfs." Man spreche auf einmal von einem Strukturprogramm, von dem er noch nie jemand gehört habe. Er gönne den Krövern die Förderung, doch hätten Fachleute die Sanierung des Manderscheider Bads als dringlicher eingestuft und die Gremien hätten das auch so beschlossen (siehe Hintergrund). Wolfgang Schmitz: "Ich kämpfe dafür, dass mein Bad zeitgleich gefördert wird." Der in Manderscheid lebende Landtagskandidat der Grünen, Wolfgang Moritz, der Schmitz um Unterstützung bat, ist weniger zurückhaltend in der Wortwahl. Er habe die Information erhalten, dass die Förderung für Kröv aus einem kommunalen Ausgleichsfond stamme. "Vorausgesetzt das stimmt, halte ich diese Entscheidung für eine bodenlose Frechheit." Nicht nur, dass das Geld nicht mehr zwischen den beiden Orten aufgeteilt werde, Manderscheid müsse über den Ausgleichsfonds die Kröver Sanierung auch noch mitbezahlen. Er habe den Verdacht, dass hier so kurz vor den Landtagswahlen die Klientel von SPD und FDP bedient werde und wie so oft das Geld mal wieder an die Mosel fließe. Moritz kündigt an, dass die Kreistagsfraktion der Grünen energisch gegen diese Entscheidung protestieren werde. Für die nächste Kreisausschuss-Sitzung am 13. Februar hat die Partei dann auch schon mal beantragt, die Bäder-Sanierung auf die Tagesordnung zu setzen. In dem Schreiben heißt es: "Die Entscheidung des Landes entzieht der bisherigen Beschlussfassung der Kreisgremien, die auf einen Ausgleich der Interessen der Verbandsgemeinde Manderscheid und der Ortsgemeinde Kröv abzielte, die Grundlage, so dass neue Beratungen erforderlich sind. Hierbei wird insbesondere zu beachten sein, dass die Verbandsgemeinde Manderscheid gegenüber der Ortsgemeinde Kröv nicht benachteiligt wird." Außerdem machen sich die Grünen Sorgen um den Kreishaushalt. Deshalb wollen sie wissen, ob die neue Situation Auswirkungen auf den Haushalt hat. Schließlich erwarten die Kröver wie auch die Manderscheider eine zehnprozentige Förderung des Kreises. Auf Landesebene schließlich haben die Grünen eine Kleine Anfrage gestellt. Sie fragen, ob das neue Förderprogramm aus dem kommunalen Finanzausgleich stammt und warum Kröv im Gegensatz zu anderen Bädern bevorzugt behandelt werde. Außerdem wollen sie wissen, welche vier bis fünf anderen Bäder aus diesem Topf finanziert werden. Auf TV-Anfrage, woher das Geld für Kröv kommt, gibt man sich im Innenministerium zugeknöpft. Zu gegebener Zeit werde das neue Programm vorgestellt, heißt es. Es seien keine Mittel der Sportförderung. Und: "Die Förderung der Badsanierung in Kröv hat auf die Manderscheider Sanierung keine Auswirkungen."

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