Maßvoll genießen

Mein Kollege Clemens Beckmann, ebenso wie ich ein Genussmensch, schrieb am vergangenen Samstag an dieser Stelle, dass er während der Fastenzeit dem Wein entsagen werde. Fasten heißt verzichten. Und auf Wein zu verzichten, auf das gute Glas nach einem anstrengenden Arbeitstag - das ist schon eine starke Nummer.

Respekt, Herr Kollege! Aber so weit will ich nicht gehen. Dann lieber bis Ostern keine fette Wurst aufs Brot schmieren. Aber über seinen eigenen Alkoholkonsum grundsätzlich mal nachzudenken, kann ja nicht schaden. Im Wein ist Alkohol, und der übermäßige Genuss von Wein ist ebenso kritisch zu betrachten wie der exzessive Konsum anderer alkoholischer Getränke. Bemerkenswert in diesem Zusammenhang ist die Tatsache, dass sich der 60. Deutsche Weinbaukongress Ende März mit dem Thema "Verantwortungsvoller Weinkonsum" befasst. Wissenschaftler werden sich mit dem Thema Wein beziehungsweise Alkohol einerseits als Kulturgut und andererseits als gesundheitliches Risiko beschäftigen. Was mir dazu einfällt: Die Kunst des Trinkens ist ebenso ein Teil der Lebenskunst wie die Kunst des Essens. Am besten hält man sich an folgenden Ratschlag: Wenig trinken, aber Gutes trinken, oder: Wenig trinken, damit man möglichst lange trinken kann.

w.simon@volksfreund.de

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