"Mich macht Eifel an!"

MANDERSCHEID. (ako) Kurz, aber offenbar voller positiver Eindrücke für Reinhard Bütikofer und Ise Thomas war im Vorfeld der Landtagswahl die Stippvisite im Maarmuseum und am Mosenberg.

Normalerweise vermutet man feurige Reden ans Wahlvolk, wenn sich Politiker vor dem Urnengang auf Tour durch das Land machen. Im Falle von Reinhard Bütikofer, Bundesvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen, gab es dieses vertraute Szenario zumindest in der Verbandsgemeinde Manderscheid nicht. Das runde Dutzend grüner Mitstreiter aus der Region, das den Vorsitzenden aus Berlin und die rheinland-pfälzische Spitzenkandidatin Ise Thomas beim Stopp zwischen Terminen in Remagen, Andernach und einer Abendveranstaltung in Saarburg begleitete, erlebte zwei eher nachdenkliche und fragende als kämpferische Politiker. Nachdem Bürgermeister Wolfgang Schmitz die guten Eigenschaften "seiner" Verbandsgemeinde geschildert und die Notwendigkeit des Erhaltes der Verbandsgemeinde-Ebene im Land betont hatte, ließen sich Bütikofer und Thomas vom Leiter des Maarmuseums Martin Koziol in die vulkanische Erdgeschichte der Region entführen. Die Erfolge des Geotourismus - etwa der European Geo Park oder eine Kooperation mit vergleichbaren chinesischen Einrichtungen - und die Exponate faszinierten die grünen Politiker sehr. Was dazu führte, dass der geplante Ablauf des Besuchs etwas aus den Fugen geriet. Doch als die grüne Mannschaft endlich zur vorgesehenen Diskussion im Bettenfelder Gasthaus Weiler eintraf, wurde klar: Gespräche mit der nicht-grünen Bevölkerung vor Ort gab es sowieso nicht, die Befürworter der grünen Partei blieben unter sich. Was Bütikofer dann bei einem kurzen Fußmarsch zum Mosenberg gesehen hatte, machte ihn zum Eifelfan: "Die Landschaft ist fantastisch, sie strahlt eine große Ruhe aus!" Diese große Ruhe dürfte vermutlich auch direkt am Mosenberg erhalten bleiben, denn Wolfgang Moritz, grüner Direktkandidat des Wahlkreises Wittlich, präzisierte eine Andeutung des VG-Bürgermeisters: "Der weitere Abbau ist gestoppt, Veränderungen wird es nun allenfalls im Rahmen der Renaturierung geben." Am Schluss der Visite wurde es dann doch noch wahlkämpferisch. Vor allem in den Sektoren Bildung und ÖPNV gelte es weiterhin, die Grünen als "einzige wirklich moderne Partei" zu profilieren. Generell solle es individuellere schulische Förderung geben, um die einzige Ressource des Standortes Deutschland zu wahren. Ausgewählte kooperative Modelle einer nachhaltigen und umweltgerechten Regionalentwicklung - wie etwa die Dachmarke Eifel - sollten fortgeführt werden.

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