Millionen Menschen bewegt

WITTLICH. Unterricht im Kino: Die DDR lebt weiter in dem hochgelobten Film "Good Bye, Lenin!" Im Rahmen des TV -Medienprojekts "KLASSE!" haben Wittlicher Realschüler sich den Streifen genauer angesehen.

Am Dienstag, 25. November, besuchte die Klasse 8c der Kurfürst-Balduin-Realschule das Kino in Wittlich und schaute sich den Film "Good Bye, Lenin!" an. Im Rahmen der ersten Schul-Film-Woche Rheinland-Pfalz stand an diesem Vormittag ein gemeinsamer Kinobesuch auf dem Stundenplan.In der Tragikomödie von Regisseur Wolfgang Becker geht es um die Ostberliner Familie Kerner. Als der Vater von einer Dienstreise in den Westen nicht mehr zurückkehrt, zieht sich die Mutter Christiane (Katrin Saß) zurück und muss in die Psychiatrie. Nur auf Drängen ihrer erwachsenen Kinder Alexander (Daniel Brühl) und Ariane (Maria Simon) kommt sie nach Hause. Von nun an engagiert sie sich für das sozialistische Menschenbild.Tempolinsen, Spreewald-Gurken

Als die DDR ihr 40-jähriges Bestehen feiert, beobachtet die Mutter, dass Alexander bei einer Demonstration verhaftet wird und sie fällt in ein Koma.Frau Kerner verschläft den Fall der Berliner Mauer und die Auflösung der DDR. Nach acht Monaten wacht die Mutter wieder auf; gerade in dem Moment, als ihr Sohn die ausländische Krankenschwester Lara (Chulpan Khamatova) küsst. Die Mutter erwacht in einem neuen Land, sie hat nicht miterlebt, wie West-Autos und Fast-Food-Ketten den Osten überrollt und wie Coca Cola Jahrzehnte des Sozialismus einfach wegspült hat.Da sie sich nicht aufregen darf, beschließt ihr Sohn, die DDR aufrecht zu erhalten. Alexander sammelt Überreste des DDR-Ost-Kaffees, Tempolinsen, Spreewald-Gurken - und dreht mit seinem Freund Denis (Florian Lukas) Sendungen der "Aktuellen Kamera" nach, um der bettlägerigen Mutter DDR-Alltag ins Schlafzimmer zu bringen.Die Kinder haben das Zimmer ihrer Mutter wieder so eingerichtet, wie es vor dem Mauerfall war und zum Geburtstag der Mutter kann Alexander die Nachbarn überreden, so zu tun, als gäbe es die DDR noch immer.Ein Jahr später erleidet die Mutter einen zweiten Schock, nachdem sie die Wohnung verlassen und die Veränderungen auf der Straße bemerkt hat. Noch am selben Abend wird in der gefälschten "Aktuellen Kamera" erklärt, Erich Honecker habe der Einreise von Zuflucht suchenden BRD-Bürgern zugestimmt.Die Mutter gesteht ihren Kindern, dass sie Briefe des Vaters hinter dem Küchenschrank versteckt hat. Alex besucht seinen Vater und dessen neue Familie; der frühere Kosmonaut Siegmund Jähn, Alexanders großes Vorbild, arbeitet jetzt als Taxifahrer und fährt Alexander zu seinem Vater.Vater und Sohn fahren ins Krankenhaus, da die Mutter einen weiteren Herzinfarkt hatte.Christiane Kerner stirbt, ohne die Veränderungen in Deutschland richtig verstanden zu haben. Ihre Asche wird von ihrer Familie mit einer Mini-Rakete ins All geschossen. Übrigens erhielten die drei Hauptdarsteller des Films, Katrin Saß, Daniel Brühl und Florian Lukas für ihre Leistung in "Good bye, Lenin!" am 27. November den Medienpreis "Bambi". Die Schauspieler hätten "Millionen Menschen mit ihrer schauspielerischen Leistung bewegt, Deutschland zum Lachen und zum Nachdenken gebracht", heißt es in der Begründung des Burda-Verlages.Lukas Ries, Thomas Schleimer, Stephanie Teusch(8c Kurfürst-Balduin-Realschule Wittlich)

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