Mit Pauken und Trompeten ins neue Jahr

Dass der Förderkreis Kirchenmusik Rachtig das neue Jahr mit einem Konzert eröffnet, hat inzwischen schon Tradition. Für 2011 hatte man sich für eine besonders klangstarke Begrüßung entschieden.

 Mit Trompetenklängen begrüßten die Musiker (von links) Jan Glomb, Marco König und Thomas Mauer auf der Orgelbühne der Marienkirche das neue Jahr. TV-Foto: Gerhard W. Kluth

Mit Trompetenklängen begrüßten die Musiker (von links) Jan Glomb, Marco König und Thomas Mauer auf der Orgelbühne der Marienkirche das neue Jahr. TV-Foto: Gerhard W. Kluth

Zeltingen-Rachtig. (gkl) Da konnten einem schon die Ohren klingeln, nach diesem festlichen Neujahrskonzert in der katholischen Pfarrkirche St. Marien in Zeltingen-Rachtig. Eine ältere Konzertbesucherin sagte beim Verlassen der Kirche: Meine Hörgeräte hätte ich gut zu Hause lassen können.

Es war ein wahres Feuerwerk aus Noten und Klängen, mit dem das Ensemble "Camerata Clarino Coblenz" zusammen mit dem Organisten Wolfgang Ziesche das Gotteshaus füllten. Drei Trompeten, gespielt von Thomas Maur, Marco König und Jan Glomb, dazu Felix Noll mit seinen zwei Pauken und Ziesche an der Orgel, die in ihrem Registerfundus auch mit Trompeten und Posaunen besetzt ist.

Im Ensemble widmeten sich die Musiker ausschließlich der Barockmusik, angefangen bei "Sinfonies de Fanfares" des Franzosen Jean-Joseph Mouret, über das "Concerto für drei Trompeten und Streicher" von Georg Philipp Telemann bis hin zur berühmten "Feuerwerksmusik" von Georg Friedrich Händel.

Mit authentischer Aufführungspraxis hatten die Bearbeitungen nichts zu tun, davon war sie weit entfernt. Es war mitreißend, es war überaus schwungvoll, es war fast schon übermütig. Der Elan, mit dem das Ensemble auf der Orgelbühne der Marienkirche zu Werke ging, wurde mit Leichtigkeit zu den gut 150 Konzertbesuchern herüber gebracht.

Zuhörer spenden stehend Applaus



Mit derselben Energie wandte sich Ziesche Fantasie und Fuge g-Moll, BWV 542, von Johann Sebastian Bach zu, und besonders in der Fuge musste man das Tempo bewundern, das er auch beim Pedaleinsatz nicht minderte. Nicht ganz so überzeugend waren die Variationen über "O du fröhliche" des noch lebenden, ehemaligen Münchener Domorganisten Franz Lehrndorfer. Hier fehlte etwas die Farbigkeit in den Registrierungen, für die das Spiel des Komponisten sehr bekannt war. Das nach diesem musikalischen Jahresauftakt der Dank an die Ausführenden als stehender Applaus erfolgte, muss nicht extra erwähnt werden.

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