Mosel-Luft soll Kassen füllen

BERNKASTEL-KUES. Mit dem Prädikat "Heilklimatischer Kurort" darf die Stadt Bernkastel-Kues in Kürze für das Kueser Plateau werben. Das teilte das Wirtschaftsministerium gestern mit. Für die Kommune erfüllt sich damit ein lang gehegter Wunsch.

Seit den 90er Jahren verfolgt die Stadt Benkastel-Kues des Ziel, "Heilklimatischer Kurort" zu werden. Nun hat sie es erreicht: Gestern teilte das Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau mit, dass am 12. September die Urkunde von Minister Hans-Artur Bauckhage verliehen wird. Ab diesem Zeitpunkt darf die Stadt für das Kueser Plateau mit dem Prädikat "Heilklimatischer Kurort" werben.In Rheinland-Pfalz gibt es dann sieben "Heilklimatische Kurorte". 39 Gemeinden dürfen sich "Luftkurort" nennen, 140 "Erholungsort". Außerdem gibt es 596 "Fremdenverkehrsgemeinden".

"Ich bin begeistert, dass wir die Zusage in diesem Jahr bekommen haben", sagt Stadtbürgermeister Wolfgang Port. Für diesen Erfolg habe man "lange gekämpft". Vor knapp zwei Jahren beantragte die Stadt Bernkastel-Kues das Prädikat "Heilklimatischer Kurort" für das Kueser Plateau. Zuvor musste sie zahlreiche Auflagen erfüllen. Ein Kurpavillion und spezielle Wanderwege waren erforderlich. Außerdem mussten die Auswirkungen des Klimas auf die Gesundheit untersucht werden. Die Universität München erstellte vier Gutachten zum Kueser Plateau - zur Infrastruktur, über die Wege auf dem Terrain, zur Vermarktung und zu den gesundheitlichen Auswirkungen des Klimas. Sie fielen positiv aus.

Zusammen mit der Universität München und der Leitung der Plateau-Kliniken entwickelte die Stadt ein Konzept, wie der offene Kurbetrieb aussehen soll. Danach sollen die Kurgäste in Hotels wohnen und in die Kliniken und Praxen zu den Anwendungen kommen. Zielgruppe sind vor allem die eher jüngeren Kurgäste, ab 50 Jahren aufwärts, die bereit sind, ihr privates Geld in Kuren zu investieren. Es gehe darum, die Stadt "auf Qualität zu trimmen", sagt Port. So sollen von zahlungskräftigen Gästen nicht nur die Betriebe auf dem Kueser Plateau, sondern auch das Gewerbe in der Stadt profitieren.

Stadt muss in Infrastruktur investieren

Doch, den Titel "Heilklimatischer Kurort" gibt es nicht kostenlos. Knapp 50 000 Euro ließ sich die Stadt die Untersuchungen zur Infrastruktur und zum Klima kosten. Mit der Vergabe des Prädikats sind weitere Ausgaben verbunden. "Wir rechnen mit Nachfolge-Investitionen aufwärts von 50 000 Euro", sagt Port. So solle ein Freibecken für Kneipp-Anwendungen gebaut werden und ein Klimapavillion. Auch das Gästezentrum müsse eventuell ausgebaut werden.

Andere Voraussetzungen für einen Kurort bringt Bernkastel-Kues bereits mit. Personell etwa haben sich die Kliniken schon auf den Kurbetrieb vorbereitet. Nach Auskunft von Port gibt es in den Einrichtungen bereits zwei Badeärzte und einen Klimatherapeuten. Auch das Wanderwegenetz sei laut Gutachten sehr gut. Trotzdem will die Stadt in diesen Bereich investieren. Die Anerkennung des Kueser Plateaus als "Heilklimatischer Kurort" passe in das Konzept, das gesamte Plateau als Landschaftsgarten auszubauen, sagt Port und schmiedet gleich weitere Zukunftspläne: "Wir rechnen in den nächsten Tagen mit einem positiven Bescheid für den Nordic-Walking-Park Mittelmosel."

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