Reil/Traben-Trarbach Mundartweinprobe: Mehr als ein „schie Schäppche“

Reil/Traben-Trarbach · 60 Besucher lassen sich bei der Premiere einer erfolgsversprechenden Veranstaltung Weine und Mundart-Häppchen schmecken.

 Zwischen Geschichten in Mundart lassen sich Redner und Gäste der ersten Mundart-Weinprobe die von Winzer Markus Burg und Sonja Müller von der Tourist-Information eingeschenkten Tropfen schmecken.

Zwischen Geschichten in Mundart lassen sich Redner und Gäste der ersten Mundart-Weinprobe die von Winzer Markus Burg und Sonja Müller von der Tourist-Information eingeschenkten Tropfen schmecken.

Foto: Ursula Schmieder

Knackig kurze Mundart-Vorträge und dazu mal ein Schlückchen Sekt, Riesling oder Merlot. Das Konzept des Fördervereins für Ehrenamt und Kultur der Verbandsgemeinde (VG) Traben-Trarbach kommt an. Und das auch dank des für seine „Erste Moselfränkische Mundart-Weinprobe“ (siehe Info) gewählten Veranstaltungsortes.

Der gut 100 Jahre alte Gewölbekeller des Reiler Steillagenweinguts Markus Burg bietet gerade ausreichend Platz für 60 Gäste. Zwischen Fässern, in denen 2018er Weine reifen, lassen sie sich am langen Tisch auf kleinen Holzfässern sitzend Weine, Käse und Brot schmecken – und die Vorträge von Rednern aus der VG und darüber hinaus.

Der Reiler Rudolf Hochscheid verrät, wie früher Fassinhalte gemessen wurden, Gerhard Schommers, Sankt Aldegund, „Ebbes iwwer die Musseler“, Katrin Schühlein, Kröv, entführt zu „Wein und Herbst“, Hans-Dieter Georg, Enkirch, erinnert ans Probier-„Schlaichelche“ und Manfred Merten, Wolf, und Günter Franz, Traben-Trarbach, berichten vom „Ankerstrait“.

Dazwischen steuert der Hausherr Anekdoten bei. So wie die vom Sauvignon Blanc, den Burg und Sonja Müller von der Tourist-Information Mittelmosel Kondelwald einschenken.

Wäre es nach seinem Vater gegangen, könnten sie das „schie Schäppche“, den schönen Schoppen, gar nicht probieren, erzählte Burg. Da der Senior Thurgauer pflanzen wollte, besorgte der Sohn vor vielen Jahren die Rebstöcke, von denen er dann kurzerhand die Schildchen abmachte.

Diese Mundart-Weinprobe sei eine sehr gute Idee, lobte Besucher Waldemar Bibbert aus Reil, der nach der ersten Halbzeit vor allem vom Rivaner begeistert war. Karla Müllers aus Kröv hatte es ein 2008 abgefüllter trockener Riesling angetan. Der sei richtig gut, vermutlich dank optimaler Lagermöglichkeiten, freut sie sich nun auf künftige Mundart-Weinproben.

Die Premiere lege die Latte zwar sehr hoch. Doch „ein Winzer, der etwas auf sich hält“, mache da sicher gerne mit: „Das ist eine tolle Sache.“ Entsprechend zufrieden zeigte sich Bürgermeister Heintel. Das sei jetzt mal „ein Probelauf“ gewesen, der genauso abgelaufen sei, wie sie sich das vorgestellt hätten: „locker und auf Platt“. Einige Besucher sahen sich nur zwei Tage später, am 4. November, beim 30. Moselfränkischen Mundartabend in Kröv wieder. Künftige Termine würden weniger eng geplant, versprach Katrin Schühlein, die sich seit 2016 um die bis dahin von der verstorbenen Gudrun Hüls-Beth geprägte Reihe kümmert. „Wir schaffen das trotzdem“, freute sich Tischnachbarin Carmen Weißkopf aus Wolf auf den doppelten Wochenendspaß.

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