Tradition Musik liegt in der Mülheimer Luft (Fotos)
Mülheim · Der große Festumzug mit 250 Aktiven lockt rund 4000 Besucher in den Mittelmoselort. Von Indianertrommeln bis zu Heavy Metal: Diesmal spielen die unterschiedlichsten Musikanten die Hauptrolle.
Wer heute rein zufällig Mülheim besuchte, wird sich wohl die Augen gerieben haben. Mitten in der Woche schlängelt sich ein bunter Festumzug durch den hübschen Mittelmosel-Weinort, tausende Schaulustige winken und freuen sich über das fröhliche Spektakel. Und das ist jedes Jahr so. Im Hochsommer, mitten in der Woche feiern Einheimische und Gäste drei Tage lang den Mülheimer Markt. Es ist ein Fest mit großer Tradition, denn bereits vor 400 Jahren, so steht es in der Gemeindechronik, wird über ein solch buntes Treiben in der Grafschaft berichtet.
Heute um 15 Uhr dann der Höhepunkt. 19 Motivwagen, Fußgruppen und Musikkapellen mit 250 Aktiven sorgten wieder einmal für beste Stimmung. Und das nach den Hitzetagen bei erträglichen Temperaturen um die 28 Grad.
Diesmal lautete das Motto „Musik liegt in der Luft“. Eine Big Band gab die Parole aus: „Wir spielen besonders gut mit Mülheimer Wein im Blut“. Von Cowboys und Cowgirls war Country Musik zu hören, und gestandene Altrocker ließen die Finger über die E-Gitarren sausen. Zurück in die 1950er Jahre mit amerikanischem Straßenkreuzer und einem revolutionären Tanz: Rock’n’ Roll bleibt immer aktuell, ebenso die hübschen Mädels im Petticoat und die Herren mit Haar-Tolle und Elvis-Kostüm. Schließlich gaben tanzende Indianer mit Trommeln den Rhythmus vor, bevor Operetten-Fans und die Lieder der „Neuen Deutschen Welle“ für etwas andere Musik sorgten. Die phantasievollen Kostüme – wie immer – eine Augenweide.
Der Festzug ist auch eine Schau der Weinmajestäten. An erster Stelle Louisa I. mit ihren Weinprinzessinnen Lena und Marie hoch oben auf dem Mülheimer Festwagen „Sonnenlay“, gefolgt von den Festwagen nebst Weinmajestäten aus Burgen, Brauneberg, Bernkastel-Kues, Andel, Veldenz und Wintrich. Ein Wagen darf natürlich beim großen Festumzug nie fehlen: Das Luftschiff „Graf Zeppelin“ mit Besatzung und Passagieren. Denn Weine von der Mülheimer Sonnenlay, so heißt die berühmte Weinlage des Ortes, wurden in den 1920er und 1930er Jahren in den luxuriösen Restaurants der Zeppeline auf ihren Atlantikflügen serviert.
Am Donnerstag geht es weiter: von 11 bis 19 Uhr: Kunsthandwerker- und Bauernmarkt; um 16 Uhr: Zeppelinweinverlosung und abends Tanz im Festzelt.