Neuer Anlauf für Gewerbegebiet an der Mittelmosel

Traben-Trarbach/Bernkastel-Kues · An der Mittelmosel fehlen Flächen für ein Gewerbegebiet. Die VG Traben-Trarbach unternimmt einen neuen Versuch.

Neuer Anlauf für Gewerbegebiet an der Mittelmosel
Foto: Klaus Kimmling

Es ist unstrittig: Tourismus und Weinbau sind im Herzen der Mittelmosel wichtige wirtschaftliche Standbeine. Und sie ergänzen sich im Idealfall. Doch natürlich haben auch Handwerker und Industriebetriebe dort ihren Sitz. Nicht wenige davon wollen auch expandieren.

Doch genau da setzt das Problem ein. Zum Beispiel einen Ort zu finden, an dem man nicht ganz alleine ist und der auch noch verkehrsgünstig liegt. In den Verbandsgemeinden Traben-Trarbach und Bernkastel-Kues ist das ein größeres Problem, als manch einer vielleicht glaubt.

Diese Erfahrung macht derzeit die VG Bernkastel-Kues. Brütende Vögel, Fledermäuse und uralte Pläne für eine Talsperre stehen den Plänen für ein etwa 60 Hektar großes interkommunales Gewerbegebiet auf der Gemarkung Monzelfeld/Longkamp entgegen (der TV berichtete). Es gibt zwar weiterhin Gespräche, nächsten Montag erfolgt ein weiteres mit der unteren Naturschutzbehörde. Doch große Hoffnungen sind, so der hauptamtliche VG-Beigeordnete Leo Wächter, wohl eher fehl am Platz. Dabei wäre dieses Gelände, alleine von der Erschließung und der Anbindung an die zukünftige B?50 neu, ein idealer Standort.

Für die VG Traben-Trarbach hat Bürgermeister Marcus Heintel nun Flächen zwischen Irmenach und der B?50 neu ins Gespräch gebracht. Dieses Areal liegt nah an den Grenzen zu den Verbandsgemeinden Rhaunen und Bernkastel-Kues. "Wir brauchen Partner. Eine Kommune alleine kann das nicht stemmen", sagt er. Büroleiter Frank Koch berichtet vom Interesse anderer Kommunen. Bernkastel-Kues gehört dazu.

Da gebe es bereits einen Austausch, bestätigt Leo Wächter. Die Bedeutung eines solchen Gewerbegebietes macht der Traben-Trarbacher Stadtbeigeordnete Hajo Weinmann deutlich. "Aus Sicht der Stadt wäre das enorm wichtig. Es gibt dringenden Handlungsbedarf. Wir haben keinen anderen Platz", sagt er. Wer sich mit der Situation in der VG Bernkastel-Kues auseinandersetzt, weiß aber, dass dies erst einmal nur Absichtserklärungen sein können. Denn zuerst einmal muss ein Fachbüro eine ganze Vegetationsperiode in Hinblick auf Natur- und Artenschutz beobachten. Deshalb ist bei Bürgermeister Heintel auch keine Euphorie zu spüren. "Wir müssen einfach mal schauen", sagt er.

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