Neues Konzept für Happy Mosel

Bernkastel-Kues · Sobald das Wetter schlecht ist, brechen die Besucherzahlen drastisch ein - das haben die vergangenen zwei Jahre Happy Mosel gezeigt. Der Erfolg ist zu stark vom Wetter abhängig. Deshalb arbeiten die Organisatoren an einem Konzept, um den autofreien Raderlebnistag an der Mosel attraktiver zu machen.

"Die Besucher müssen auch bei schlechtem Wetter einen Grund haben, zu Happy Mosel zu kommen", sagt Sabine Winkhaus-Robert, Geschäftsführerin der Mosellandtouristik.

Eine Überlegung, die nicht erst seit der jüngsten Auflage der Veranstaltung im Raum steht, als die Besucherzahl von 40 000 auf rund 30 000 zurückging. Bereits vor der diesjährigen Ausgabe traf sich die Mosellandtouristik mit Hoteliers und Gastronomen sowie Vertretern der Tourismusinformationen der Gemeinden entlang der Strecke.

Sie entwickelten Ideen, die Happy Mosel erfolgreicher, vielseitiger und stärker wetterunabhängig machen sollen. Denn bislang waren Radeln, Skaten und Wandern die einzigen Zugpferde des Erlebnistags, die bei Regen aber nur wenige lockten.

Von 2012 an könnte Happy Mosel jedes Jahr unter einem anderen kulinarischen Motto stehen, beispielsweise "Spargel und Riesling" oder "regionale Radlerküche". "Dann lohnt es sich auch, bei schlechtem Wetter zu kommen", sagt Winkhaus-Robert.

Einen Beitrag sollen zudem die Vereine leisten, die bislang meist nur Essen und Trinken an der Strecke verkauft haben. Ihre Ausschankgenehmigung könnte an die Bedingung geknüpft werden, dass sie eine Veranstaltung oder Aktion stemmen. "Sie heuern dann eine Band an oder stellen eine Torwand auf - ganz egal, Hauptsache der Erlebnistag wird dadurch bereichert", sagt Winkhaus-Robert.

Das sind bislang lediglich Vorschläge, die bei einem weiteren Treffen im Oktober aber vermutlich konkrete Züge annehmen werden. Dort wird auch darüber diskutiert, ob die Veranstaltung an einem anderen Termin stattfinden soll. "Ich weiß allerdings nicht, ob das sinnvoll ist, weil das erste Wochenende nach Pfingsten stark in den Köpfen der Leute verankert ist", sagt Simone Dietrich, Organisatorin von Happy Mosel.

Außerdem darf der Erlebnistag nicht auf ein verlängertes Wochenende fallen, weil die Mosellandtouristik befürchtet, dass viele Menschen dann im Kurzurlaub sind. Das erste Wochenende nach Pfingsten schließt dieses Risiko aus.

Eines ist aber schon jetzt gewiss: Im kommenden Jahr wird die Strecke zwei Stunden weniger gesperrt, von 10 bis 18 Uhr. "Wir hätten das jetzt schon gerne gemacht, die Zeit für einen Antrag war aber zu knapp", erklärt Sabine Winkhaus-Robert. Viele Gastronomen und Hoteliers hatten sich in den vergangenen Jahren beschwert, dass der Autoverkehr zu lange lahmgelegt wird.

Hotelgäste hätten morgens zu wenig Zeit um abzureisen, und Restaurants verlieren abends zu viele Kunden - so die Kritikpunkte. "Mit Happy Mosel möchten wir die Menschen ja an die Mosel locken und den Tourismus ankurbeln und niemandem das Geschäft kaputt machen", sagt Winkhaus-Robert zur Änderung der Zeiten.

Gastronomen und Hoteliers an der Mittelmosel kritisierten zudem die Verlängerung der Strecke und damit indirekt die Teilnahme der Gemeinden an der Untermosel. Sie befürchten, dass sich die Besucher verteilen und sie dadurch weniger Umsatz machen.
Happy Mosel steht jedoch als Ganzes nicht infrage. "Wir hatten jetzt zweimal Pech mit dem Wetter, aber das können wir nicht beeinflussen", sagt Winkhaus-Robert. "Schließlich können wir nicht die komplette Strecke überdachen."

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