"Nicht auf der faulen Haut gelegen"

TRABEN-TRARBACH. (GKB) Seit 1990 hat Traben-Trarbach eine Stadtgarde, die Sponheimer Musketiere. Im Jubiläumsjahr zog der Fechtmeister und Geschäftsführer des Vereins, Volker Oehring, bei einem festlichen Abendessen im Hotel Bellevue positive Bilanz.

Die Stadtgarde blicke auf ein "stinknormales Jahr" zurück, merkte er schmunzelnd an, "aber wir haben nicht auf der faulen Haut gelegen". Sieben Musketiere und acht Marketenderinnen absolvierten wieder einmal erfolgreich viele fröhliche Auftritte in der Stadt und als deren Botschafter auch in der Region. 25 Veranstaltungen bereicherte die muntere Truppe in ihren schmucken Uniformen. "Wir haben effektiv und gut gearbeitet und viel geleistet", stellte Oehring stolz fest. Für Stadtbürgermeisterin Heide Pönnighaus, die jetzt Kommandantin der Sponheimer Musketiere ist, stehe die Stadtgarde als Schutztruppe jederzeit parat. Gründungskommandant Klaus Weinmann riet der Bürgermeisterin daraufhin erheitert, "mal Probealarm auszulösen". 2007 wieder nach New York

So spektakulär wie 2003 sei das zu Ende gehende Jahr allerdings nicht verlaufen, zog Oehring Bilanz. Seinerzeit hatten die Traben-Trarbacher mit einer Delegation der Freiwilligen Feuerwehr der Verbandsgemeinde an der Steubenparade in New York teilgenommen. Sie gehörten zu den 15 Gruppen aus Deutschland, die bei der weltbekannten Parade durch die Stadt marschieren durften, umjubelt von einer halben Million Schaulustigen. Die Sponheimer Musketiere sind fest entschlossen, es nicht bei diesem einen Auftritt in New York zu belassen. "Wir wollen wieder Anlauf nehmen zum Sprung über den großen Teich. Die Vorbereitungen zur Teilnahme an der 50. Steubenparade im Jahr 2007 laufen schon", verriet Oehring. Mitglieder der Feuerwehr sollen die Stadtgarde wiederum bei ihrer Auslandsmission begleiten. Auch im kommenden Jahr wollen die Musketiere ihre Repräsentationspflichten für die Stadt Traben-Trarbach mit einer Reise wahrnehmen. "Dresden ist traditionsträchtig", sagte Volker Oehring, und gerne sähe er die Truppe auf den Spuren von Kurfürst August dem Starken im Elbflorenz. Erste Kontakte auch mit Dresden

Auch hier hat er bereits erste Kontakte geknüpft. Bürgermeisterin Heide Pönnighaus dankte den Musketieren, dass sie bei ihren vielen Auftritten die Stadt Traben-Trarbach vertreten. Musketier Oehring, der nach der Wende aus Thüringen an die Mosel kam, sagte im Gespräch mit dem TV, dass ihm der Verein ein Zugehörigkeitsgefühl zur Stadt gegeben habe und die ganze Garde sich als Teil der Stadt empfinde. Getreu ihrem Leitspruch "einer für alle, alle für einen" setzten sich die Sponheimer Musketiere auch für den an Leukämie erkrankten vierjährigen Litauer Liutauras Valanciauskas ein. Die von Stefan Bockelmann ins Leben gerufene Spendenaktion unterstützten sie durch ein Benefiz-Hoffest, bei dem die stattliche Summe von rund 4500 Euro an Spendengeldern gesammelt werden konnte. Der kleine Junge hat die Knochenmarktransplantation inzwischen hinter sich, und es geht ihm, den Umständen entsprechend, gut. Für 2006 sicherte die Stadtgarde ihrer Kommandantin Heide Pönnighaus zu, stets präsent zu sein. Der erste Einsatz ist am 1. Januar, wenn um 14 Uhr mit Kanonendonner das neue Jahr am Moselufer begrüßt wird.

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