Noch fünf Monate Ungewissheit

TRABEN-TRARBACH. Die Entscheidung über die Zukunft des Bundeswehrstandortes Traben-Trarbach rückt näher: Verteidigungsminister Franz Jung wird voraussichtlich Ende dieses, Anfang kommenden Jahres endgültig entscheiden, ob das Amt für Geoinformationswesen in Traben-Trarbach bleibt.

Alle politischen Vertreter der Region und des Landes sind sich einig: Das Amt für Geoinformationswesen der Bunderswehr (AGeoBw) mit seinen 250 Beschäftigten muss in Traben-Trarbach bleiben. Die Mitarbeiter sind dennoch in Sorge, da die endgültige Entscheidung allein Bundesverteidigungsminister Franz Josef Jung treffen wird. Und Jung will noch einige Monate warten. Grundlage seiner Entscheidung ist eine "ergebnisoffene Untersuchung des Führungsstabs der Streitkräfte, in der die beiden Standorte Traben-Trarbach und Euskirchen anhand bestehender Stationierungskriterien objektiv und sachgerecht analysiert und bewertet werden". So steht es in einem Antwortschreiben des Bundesverteidigungsministeriums an Landrätin Beate Läsch-Weber. Die Landrätin hatte Mitte Juli in einem Brief auf die Sorgen der Beschäftigten am Standort Traben-Trarbach aufmerksam gemacht. Der Personalrat hatte im Juni die Befürchtung geäußert, die Amtsleitung in Euskirchen plane eindeutig die Aufgabe des Standortes Traben-Trarbach. Die militärische Führungsspitze in Euskirchen sei nur daran interessiert, entgegen aller wirtschaftlichen und sozialen Aspekte Traben-Trarbach zu schließen und dem Amt "den Todesstoß zu versetzen" (der TV berichtete). Auch an Ministerpräsident Kurt Beck schrieb die Landrätin. Beck antwortete am 20. Juli und schrieb unter anderem: "Staatsminister Bruch wurde beauftragt, unmittelbar beim Verteidigungsminister mit dem Ziel der Sicherung des Standortes Traben-Trarbach zu intervenieren. Unterdessen sprach Beck am 28. August persönlich mit Jung. Dabei habe er sich, so ein Pressesprecher der Staatskanzlei, noch einmal vehement für den Bundeswehr-Standort Traben-Trarbach eingesetzt. Jung teilt nicht Auffassung des Personalrates

Auch verschiedene Politiker aus der Region hatten sich in den vergangenen Wochen noch einmal für den Erhalt des Amtes für Geoinformationswesen ausgesprochen. Positiv ist eine Aussage des Bundesverteidigungsministers zu werten, die er in einem Brief an den Landtagsabgeordneten Alexander Licht äußerte. Jung: "Die Auffassung des Personalrates, wonach mit der Planung der Einrichtung von Teilen des Bundeswehranteils des Deutschen Meteorologischen Rechenzentrums in Offenbach dem Standort Traben-Trarbach der ,endgültige Todesstoß' versetzt werde, teile ich nicht. Eine mögliche Aufstellung in Offenbach hat keinen Einfluss auf die derzeitige Stationierungsuntersuchung über die Zielstationierung des Amtes für Geoinformationswesen an einem Standort."

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