Nur zwei weitere Taxis für Riesenparty

Nur zwei zusätzliche Taxis hat die Kreisverwaltung anlässlich der Megaparty "Jesus Christ Birthday Party" heute Abend in Kröv genehmigt. Die Taxiunternehmer Priwitzer und Seinsche wollten von Kröv aus zehn zusätzliche Taxis einsetzen.

Kröv. (sim) Bis gestern musste Taxiunternehmer Thomas Priwitzer auf seine Anfrage warten. Am 10. Dezember hatte er bei der Kreisverwaltung eine Sondergenehmigung für die Bereitstellung von sieben Fahrzeugen aus seinem Fuhrpark für die Großveranstaltung "Jesus Christ Birthday Party" beantragt. Ihre Entscheidung teilte ihm die Kreisverwaltung erst gestern mit, genau einen Tag vor der Veranstaltung.

Priwitzer ist verärgert. Gerade mal mit einem Taxi darf sich Priwitzer nach Kröv an den eigens eingerichteten Taxenstand vor der Weinbrunnenhalle stellen. Drei Fahrzeuge stellt der örtliche Unternehmer Radke und zwei der Traben-Trarbacher Unternehmer Seinsche. Seinsche hatte ebenfalls für drei weitere Taxis eine Ausnahmegenehmigung beantragt, bekam aber nur eines zusätzlich zu seinem für Kröv konzessionierten Taxi genehmigt. So werden heute Abend zur der Riesenparty, zu der rund 5000 Besucher erwartet werden, insgesamt sechs Taxis vor Ort sein. Für Priwitzer und Seinsche ist das viel zu wenig. Priwitzer: "Erfahrungsgemäß wollen die Jugendlichen ab 1 Uhr nachts nach Hause. Wegen der weiten Strecken ist ein Taxi zwischen 20 Minuten und einer Stunde unterwegs. Für die Veranstaltung werden 20 bis 30 Taxis benötigt."

Priwitzer ist über die Entscheidung der Kreisverwaltung so verärgert, dass er nun morgen überhaupt kein Taxi nach Kröv an die Halle stellen wird.

Die Kreisverwaltung teilt auf Anfrage mit, dass es Gespräche mit dem Ordnungsamt der VG Kröv-Bausendorf und der Polizei Bernkastel-Kues gegeben habe. Laut Polizei seien mehr als die vier für Kröv konzessionierten Taxis erforderlich. Sie habe jedoch keine Zahl genannt. Das Ordnungsamt Kröv-Bausendorf hält sechs Taxis für genug. Der Leiter des Ordnungsamts, Arno Simon, sagt im Gespräch mit dem TV: "Für mehr ist dort kein Platz."´ Deshalb seien, so die Kreisverwaltung, nur zwei Ausnahmegenehmigungen erteilt worden. Ferner könne die Polizei, falls sich das Fahrgast-Aufkommen erhöhe, weitere Taxis ordern und deren Fahrern erlauben, sich in Kröv bereitzuhalten. Zudem weist der Kreis darauf hin, dass die Partybesucher per Handy jederzeit ein Taxiunternehmen ihres Vertrauens anrufen könnten. Die Taxis vor Ort - ob nun die vier von den ortsansässigen Betrieben oder beiden auswärtigen mit Ausnahmegenehmigung - stellten nur ein verbessertes Grundangebot dar.

Meinung

Lasst die Taxis kommen

Eine solche Begründung ist verdammt schwach. Das Ordnungsamt der VG Kröv-Bausendorf meint, für mehr als sechs Taxis sei vor der Halle kein Platz. Dort werden 5000 Jugendliche erwartet, die nach der großen Party nach Hause wollen. Zwei Taxiunternehmer, die seit Monaten mit der Kreisverwaltung im Clinch liegen, wollten insgesamt zehn weitere Taxis dorthin stellen. Zwei weitere genügen, sagt die Kreisverwaltung und bezieht sich auf das Ordnungsamt. Fakt ist: Es können gar nicht genug Taxis in Kröv stehen. Aus der Halle direkt ins Taxi ist allemal besser, als zu warten und grölend durch den Ort zu ziehen. Das müsste eigentlich auch dem Ordnungsamt einleuchten. Außerdem: Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass die Entscheidung der Kreisverwaltung eine Retourkutsche gegen die "renitenten" Taxiunternehmen ist. w.simon@volksfreund.de

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