Preisnachlass für junge Familien?

Mit Preisnachlässen will die Gemeinde Bausendorf neue Wege bei der Veräußerung von Baugrundstücken gehen. Der Gemeinderat hatte im April 2007 den Verkaufspreis für die gemeindeeigenen Grundstücke im Neubaugebiet "Mühlenflur" auf 55,50 Euro pro Quadratmeter festgesetzt.

Bausendorf. Die Verkaufsbemühungen bei den Grundstücken erzielten trotz intensiver Werbemaßnahmen — unter anderem Anzeigenwerbung, Broschüren, RWE-Initiative — nicht den erhofften Erfolg.Die Wählergruppe Steinmetz hat deshalb in der jüngsten Sitzung des Gemeinderates beantragt, jungen Familien beim Kauf eines Grundstücks im Baugebiet "Mühlenflur" eine Ermäßigung zu gewähren. Erwerber, zu deren Haushalt zum Zeitpunkt des Erwerbs Kinder zählen, sollen auf Antrag je Kind fünf Prozent Ermäßigung auf den allgemein festgesetzten Kaufpreis, maximal eine Ermäßigung von zehn Prozent erhalten. Der Antrag der Wählergruppe wurde vor der Entscheidung im Rat der Kommunalaufsicht zur Kenntnis gegeben.Die Kreisverwaltung Bernkastel-Wittlich hat ihrerseits wegen der grundsätzlichen Bedeutung die Angelegenheit an die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) Trier weitergegeben. Die ADD verweist jedoch auf Haushaltsvorschriften, wertet den verbilligten Verkauf von Baugrund stücken sehr kritisch und hält die geplante Maßnahme bei einem unausgeglichenen Haushalt für rechtlich nicht zulässig. Vor der anstehenden Beratung im Gemeinderat hat der Ortsbürgermeister die Ratsmitglieder von der Stellungnahme der ADD unterrichtet. In Kenntnis dieses Sachverhalts sprach sich der Gemeinderat Bausendorf einstimmig bei einer Enthaltung für den Antrag der Wählergruppe Steinmetz aus. Sprecher der Wählergruppe Steinmetz und der SPD sprachen sich unisono für eine kinder- und familienfreundliche Politik in der Gemeinde aus. Die Gemeinde habe hohes Interesse daran, dass ihre jungen Bürger ihren Wohnsitz in Bausendorf behalten und dazu beitragen, die Zukunft der Gemeinde, der dörflichen Gemeinschaft und des Vereinslebens zu gestalten. Die Gemeinde sei weiter interessiert, dass sich junge Paare und Familien niederlassen. Durch Zuzug und durch Bleiben sichere die Gemeinde ihren Bestand und ihre Infrastruktur (Kindergarten, Grundschule etc.). Beide Gruppierungen im Rat beleuchteten auch den wirtschaftlichen Aspekt. Danach würden spätere Steuerzahlungen der Grundstückserwerber die jetzt gewährten "Rabatte" mehr als ausgleichen.

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