Qualität im Glas

TRABEN-TRARBACH. Immer mehr Gastronomiebetriebe an der Mosel beteiligen sich an dem Wettbewerb "Der Beste Schoppen". Seit Einführung dieses Gütesiegels im Jahr 1999 hat sich die Zahl der Teilnehmer vervierfacht.

 Freuen sich über den Erfolg des Wettbewerbs "Der Beste Schoppen": Ansgar Schmitz, Karl-Heinz Frieden, Dieter Kettermann und Albrecht Ehses (von links). Foto: Winfried Simon

Freuen sich über den Erfolg des Wettbewerbs "Der Beste Schoppen": Ansgar Schmitz, Karl-Heinz Frieden, Dieter Kettermann und Albrecht Ehses (von links). Foto: Winfried Simon

Foto: Winfried Simon

Mit der Schoppenweinkultur ist es an der Mosel nicht besonders gut bestellt. Einen guten Wein im offenen Ausschank zu bekommen, gleicht oft einem Lotterie-Spiel. Mal ist die Qualität hervorragend, mal miserabel. Auch mit der Beratung hapert es in vielen Fällen. "Trocken oder lieblich?", lautet noch zu oft die wenig fachkundige Frage der Bedienung. Der Gast braucht Orientierung, er will vor allem die Gewissheit haben, dass er für sein Geld auch im Gasthaus einen guten bis sehr guten Tropfen bekommt. Seit vier Jahren gibt es den Wettbewerb "Der Beste Schoppen", den die Landwirtschaftskammer, die IHK Trier und die Weinwerbung Mosel-Saar-Ruwer in Zusammenarbeit mit dem Hotel- und Gaststättenverband aus der Taufe gehoben haben. Und seitdem ist vieles merklich besser geworden. Der Wettbewerb kommt an, beim Winzer, beim Gastronom und vor allem beim Gast. Das bestätigte gestern Karl-Heinz Frieden, Leiter des Weinbauamtes Wittlich, bei einem Pressegespräch im Hotel Bellevue in Traben-Trarbach. 176 Gastronomiebetriebe zwischen Saar und Westerwald, von der Eifel bis in den Hunsrück beteiligten sich im vergangenen Jahr mit 600 Weinen aus dem Anbaugebiet Mosel-Saar-Ruwer. Auch Rotweine werden jetzt bewertet

Der Wettbewerb wird von Jahr zu Jahr beliebter und fördert nicht zuletzt auch die Zusammenarbeit von Winzern und Gastronomen. Dieter Kettermann, Kreisvorsitzender des Hotel- und Gaststättenverbandes Rheinland: "Die Zukunft unserer Region wird durch diese Zusammenarbeit positiv beeinflusst. Es muss ein Umdenken auf beiden Seiten stattfinden und das Konkurrenzdenken zwischen einzelnen Nachbarbetrieben muss aufhören." Neu in diesem Jahr ist, dass neben den bewährten Kategorien Elbling trocken, Rivaner trocken, Riesling trocken, halbtrocken und lieblich auch erstmals Rotwein (nur trocken) und weiße Burgundersorten wie Weißer und Grauer Burgunder, Auxerrois und Chardonnay im Wettbewerb bewertet werden. Ein Gastronom, der mitmachen will, muss alle seine im Ausschank befindlichen Schoppenweine unter den genannten Kategorien anstellen. In mehreren Probewochen und einer Finalrunde werden die Weine von einer Fachjury getestet. Für gut befundene Weine erhalten die Kennzeichnung "Ausgezeichnet" im Wettbewerb "Der "Beste Schoppen" und die besten der Finalrunde sogar die Bewertung "Sieger" im Wettbewerb "Der Beste Schoppen". Ab diesem Jahr will man vor allem die Auszeichnung "Häuser der Besten Schoppen" stärker betonen. Diesen Titel erhalten alle Gastronomiebetriebe, die im Wettbewerb "Der Beste Schoppen" mindestens drei Jahre lang in Folge besonders hohe Qualität im offenen Weinausschank unter Beweis gestellt haben. Im vergangenen Jahr erhielten 20 Betriebe diese Auszeichnung, in diesem Jahr haben 49 Gastronomen die Möglichkeit, die Plakette in Empfang zu nehmen. Ein weiteres Ziel des Wettbewerbs ist die Schulung des Bedienpersonals in der Gastronomie, wie Albrecht Ehses von der IHK Trier betonte. Ansgar Schmitz von der Weinwerbung Mosel-Saar-Ruwer sieht in dem Wettbewerb neben der positiven Wirkung auf den Absatz auch eine gute Möglichkeit der Imageförderung. Schmitz: "Gäste, die in unser Gebiet kommen und hervorragende Weine probieren, fahren mit den besten Eindrücken nach Hause. Das ist die beste Werbung." Seit dem vergangenen Jahr ist "Der Beste Schoppen" auch eine offizielle amtliche Prämierung der Landwirtschaftskammer, und für die ausgezeichneten Weine gibt es dekorative Siegel mit dem Logo der Weinwerbung. Die Ausschreibung für 2003 erfolgt vom 7. bis 11. April.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort