Spenden Radfahren als Herzenssache

Plein · Die Benefizradler feiern am 24. Juni ihr zehnjähriges Bestehen. Mit ihren Spendentouren haben sie inzwischen insgesamt 260 000 Euro für wohltätige Zwecke gesammelt.

 In Dormagen war der Empfang für die Benefizradler sehr herzlich.

In Dormagen war der Empfang für die Benefizradler sehr herzlich.

Foto: Christina Bents/Verein

Ein sinnvolles Hobby suchen viele Menschen. Die rund 220 Mitglieder der Benefizradler haben es gefunden, denn sie verbinden ihren Sport mit sozialem Engagement. In den zehn Jahren ihres Bestehens haben sie für fast 60 Vereine, Gruppen und Privatpersonen Spenden gesammelt. Wichtig ist den Benefizradlern, dass das Geld tatsächlich Bedürftigen zugute kommt. „Für Organisationen und Vereine, die sonst keine oder nur geringe Unterstützung bekommen, wollen wir etwas tun“, sagt Valentin Treis aus Bausendorf, Vorstandsmitglied. Wer das Geld bekommt, wird bei der Mitgliederversammlung entschieden. Bisher haben sie beispielsweise den Weißen Ring Bernkastel-Wittlich, den Krankenhaus-Clown, den Elternkreis behinderter Kinder oder ein Kinderschutzhaus in Pakistan unterstützt. Eine Borreliose-Therapie wurde bezahlt, an den Verein Rückenwind und Hochwasseropfer in Dessau haben sie Geld gegeben.

Eine für den Vorsitzenden Eddy Linden sehr schöne Veranstaltung hat im vergangenen Jahr stattgefunden: der Auftritt von Django Reinhard zum 35-jährigen Bestehen des FSV Plein, dem die Benefizradler angehören. „Das war ein toller Abend, die Einnahmen gingen an „Lotto“, „Kicker gegen Krebs“ und „Fußball für Integration“. In diesem Jahr feiern die Radler ihr zehnjähriges Bestehen  im Rahmen des Pleiner Sportfestes vom 22. bis 24. Juni (siehe Info).

Angefangen hat die Idee des Benefiz-Radfahrens schon 2007. Damals ist Eddy Linden, erster Vorsitzender des Vereins, mit einigen Mitstreitern nach München gefahren, um Geld für die Wasserversorgung eines Kinderdorfs in Gahanga zu sammeln. 24 000 Euro kamen zusammen. „Ich wollte die Idee weiterführen und habe deshalb den Verein ins Leben gerufen“, erklärt er. So wurde am 8. März 2008 in Plein der gemeinnützige Verein „Benefiz-Radler e.V.“ gegründet. Jedes Jahr machen sie kleinere Radtouren und alle drei Jahre eine große Tour über mehrere Hundert Kilometer. Auf den Touren gibt es Empfänge bei Kommunen oder Firmen, die oft mit einer Spende verbunden sind. Gerne erinnern sich die Benefiz-Radler beispielsweise an einen Empfang in Dormagen. Dort war der Marktplatz für sie reserviert, es waren Tische und Bänke aufgestellt und jeder der Radler erhielt eine Flasche Sekt. „Ein sehr schönes Gefühl war zudem die Ankunft in Hamburg, als wir uns am Ziel abgeklatscht haben und man die Erleichterung, es geschafft zu haben, gespürt hat“, sagt Eddy Linden. Froh ist der Vorstand, dass auf den bisherigen Touren noch keiner der Radfahrer ärztlich versorgt werden musste. „Wir haben immer Begleitfahrzeuge dabei. Wir machen alle 30 bis 35 Kilometer Pause, die Begleiter bereiten diese vor, und kümmern sich um uns und die Räder“, berichtet Linden.

Die rund 220 Mitglieder der Benefizradler kommen aus der Region, aber auch von weiter her, unter anderem aus Essen, Bad Kreuznach und Luxemburg. Der berühmteste Radler im Verein ist Stefan Gemmel, Kinderbuchautor. Neben dem Radfahren sind die Benefizradler auch im Fußball aktiv. Sie haben unter anderem schon gegen die Lotto-Elf mit Horst Eckel, Wolfgang Overath und vielen ehemaligen Bundesligastars gespielt. Ziele sind in diesem Jahr eine Beteiligung an der Tour der Hoffnung und an der Nestwärmetour. Eine eigene kleinere Tour, die in Wittlich an der Kreisverwaltung startet, über vier Tage und 300 Kilometer nach Stadtkyll und wieder nach Plein führt, ist zwischen dem 14. Und 17. Juni geplant. Ende des Jahres wird es ein Benefiz-Hallenfußballturnier geben, bei der Sponsoren die Radler unterstützen. Größere Pläne hat der Verein nicht.

 Ankunft in Hamburg: Die Benefizradler aus der Region sind stolz, die Tour geschafft zu haben.

Ankunft in Hamburg: Die Benefizradler aus der Region sind stolz, die Tour geschafft zu haben.

Foto: Christina Bents/Verein
 In München ist man müde, aber stolz eingefahren.

In München ist man müde, aber stolz eingefahren.

Foto: Christina Bents/Verein

Eddy Linden meint: „Wir wollen auf jeden Fall weiter mit Spenden helfen und schauen, was auf uns zukommt.“

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