Rathaus-Chef prüft Folgen von Minheims Wechsel

Bevor sich die Verbandsgemeinde Wittlich-Land zur Frage äußert, ob sie Minheim aufnehmen würde, will Bürgermeister Christoph Holkenbrink die Folgen prüfen, die seiner Meinung nach für Wittlich-Land eher negativ ausfallen. Eine Entscheidung soll im Verbandsgemeinderat oder im Hauptausschuss gefällt werden.

Wittlich. (mai) Zur Frage, ob die Verbandsgemeinde Wittlich-Land Minheim aus der VG Neumagen-Dhron aufnimmt, sagt Bürgermeister Christoph Holkenbrink: "Darüber machen wir uns in Ruhe Gedanken."

Seine Verwaltung habe bereits die Daten der Werke für Minheim angefordert. Gegebenenfalls könne die Aufnahme Minheims den Wasserpreis in einer erweiterten VG Wittlich-Land in die Höhe treiben, sagt der Bürgermeister.

Für ihn ist es ebenfalls wichtig zu wissen, was die Minheimer von einer eifelorientierten VG in Sachen Werbung erwarten. Und wie sieht es mit dem Verwaltungspersonal und den Schulden aus? Muss Wittlich-Land diese anteilig von der VG Neumagen-Dhron übernehmen, wenn sie Minheim eingliedert?

"Für die Minheimer geht es nur um Minheim, doch für uns geht es um viel mehr", sagt Holkenbrink. Er sieht eine mögliche Fusion kritisch: "Bislang habe ich nur Nachteile für Wittlich-Land entdecken können." Zudem betont er: "Wir müssen vernetzt denken. Was ist, wenn die VG Manderscheid zu uns kommt? Dann hätten wir 45 Ortsgemeinden mit mehr als 30 000 Bürgern. Da kann man sich ausrechnen, was eine 500-Seelen-Gemeinde wie Minheim noch zu sagen hat."

In der nächsten Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses, die noch nicht terminiert ist, soll die Eingliederung Minheims auf der Tagesordnung stehen. Je nachdem, ob es den Neumagen-Dhronern um eine definitive Antwort oder nur um eine Richtung gehe, werde der Rat oder der Ausschuss entscheiden, sagt Holkenbrink.

Aufgegriffen wird das Thema in Wittlich-Land aufgrund eines Beschlusses des VG-Rats Neumagen-Dhron von vor mehr als einer Woche. Sein Inhalt: Die VG Wittlich-Land wird gebeten, über die Frage zu entscheiden, ob sie im Rahmen einer freiwilligen Fusion bereit wäre, Minheim einzugliedern. Hintergrund: 60 Prozent der Minheimer hatten sich in einer schriftlichen Befragung für eine Eingliederung in Wittlich-Land ausgesprochen.

Holkenbrink vermutet, dass ein Grund für dieses Votum die im Vergleich niedrige VG-Umlage von Wittlich-Land ist. Doch die müsse nicht so niedrig bleiben, gibt er zu bedenken. Auch dass die Minheimer früher mal zu Wittlich-Land gehört hätten, ist für ihn kein stichhaltiges Argument. Für ihn zählen objektive Fakten. Busverbindungen, Kindergärten und Schulen - bei diesen Punkten sieht er mehr Verbindungen zwischen Minheim und Bernkastel-Kues.

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