Restaurierte Stumm-Orgel kehrt zurück

Nach gut anderthalb Jahren in der Merxheimer Werkstatt von Orgelbaumeister Rainer Müller ist die wertvolle Stumm-Orgel aus der evangelischen Kirche zu Trarbach wieder an ihren angestammten Platz zurückgekehrt. Aufgearbeitet, restauriert, ergänzt und erneuert warten die Einzelteile nun darauf, wieder zu einem Klangkörper zusammengebaut zu werden.

 Schwere Arbeit: Die restaurierte Stumm-Orgel wird – zerlegt in ihre Einzelteile und verpackt in große Holzkisten – von den Orgelbauern aus der Meisterwerkstatt von Rainer Müller in Merxheim wieder in die evangelische Kirche zu Trarbach gebracht. TV-Foto: Gerda Knorrn-Belitz

Schwere Arbeit: Die restaurierte Stumm-Orgel wird – zerlegt in ihre Einzelteile und verpackt in große Holzkisten – von den Orgelbauern aus der Meisterwerkstatt von Rainer Müller in Merxheim wieder in die evangelische Kirche zu Trarbach gebracht. TV-Foto: Gerda Knorrn-Belitz

Traben-Trarbach. (GKB) Zu acht waren die Merxheimer Männer am ersten Tag angerückt. Orgelbauer, ein Lehrling und zwei Helfer hatten alle Hände voll zu tun, um die vielen Teile in die hoch über der Stadt gelegene Kirche zu schaffen. Der Trarbacher Winzer Peter Storck stellte seinen Trecker mit Hänger zur Verfügung. "Das war eine große Erleichterung", sagt Orgelbauer Alexander Bükki.

Nahezu komplett liegt nun die zerlegte, 1749 entstandene Orgel in der Kirche. "Ein paar ganz empfindliche Teile wie die polierten Prospektpfeifen holen wir erst später", sagt Bükki.

Am zweiten Tag beginnt die Arbeit für die Orgelbauer Benjamin Huwig, Christian Lehr, Peter Kortmann, Martin Schau und den Lehrling Alexander Christmann-Kleine auf der Orgelempore. "Mit den drei Blasebälgen geht's los", erklärt Huwig. Sie wiegen jeweils 300 Kilogramm und lassen sich nicht durch das enge Treppenhaus transportieren. Die Männer haben zunächst den Balgstuhl gebaut und errichten dann von den Kirchenbänken aus eine Rampe. Mit einem am Balgstuhl befestigten Flaschenzug werden die Bälge hinaufgezogen. "Es ist vorgesehen, dass in dieser Woche das Gehäuse der Orgel steht", sagt Huwig.

Der technische Aufbau wird sich mindestens einen Monat hinziehen, und dann beginnt mit der Intonation die Feinarbeit für Meister Müller: Er muss 1500 Orgelpfeifen bearbeiten und wird damit voraussichtlich erst Anfang nächsten Jahres fertig sein. Als "schwieriges, sensibles Geschäft" bezeichnet er diese Aufgabe, zumal Klänge nicht fassbar seien und sich die Akustik von Tag zu Tag ändere.

Nicht nur die Orgel wird nach ihrem Einbau akustisch und äußerlich beeindrucken, auch die Kirche hat sich herausgeputzt. Eine lange Liste der nach dem Ausbau des Instrumentes im Oktober 2008 begonnenen Arbeiten präsentiert Baukirchmeister Paul-Walter Caspari: So wurden unter anderem der marode Holzboden im Chor entfernt, noch vorhandene alte Fliesen gesäubert und mit neuen ergänzt, die Orgelempore verputzt und gestrichen und mit einem neuen Holzfußboden versehen, desgleichen der Raum unter der Orgel. Neue Stromleitungen wurden verlegt, der alte Spieltisch abgebaut und die Zwischenwand zum Altar abgerissen. Vor dem Eintreffen der Orgel hatten ehrenamtliche Helferinnen zu Besen, Bürsten und Schrubbern gegriffen und die Kirche blitzblank geputzt.

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