Rettungswache: Standortdiskussion geht weiter

Bernkastel-Kues · Für das Deutsche Rote Kreuz ist klar: Die Rettungswache zieht vom Bernkastel-Kueser Krankenhaus in den Stadtteil Andel. Zumindest ein Teil der Kommunalpolitiker hofft noch auf einen Rückzieher.

 Die Rettungswache am Krankenhaus: Im Hintergrund ist eine freie Fläche zu sehen. Dort befindet sich allerdings der Landeplatz für den Rettungshubschrauber. TV-Foto: Klaus Kimmling

Die Rettungswache am Krankenhaus: Im Hintergrund ist eine freie Fläche zu sehen. Dort befindet sich allerdings der Landeplatz für den Rettungshubschrauber. TV-Foto: Klaus Kimmling

Foto: klaus kimmling (kik), Klaus Kimmling ("TV-Upload kimmling"

Bernkastel-Kues. Die Anforderungen werden immer höher, die Fahrzeuge immer größer. Dass die DRK-Rettungswache - 30 Mitarbeiter, vier Fahrzeuge, mehr als 7000 Einsätze pro Jahr- oberhalb des Bernkastel-Kueser Krankenhauses längst nicht mehr den heutigen Ansprüchen entspricht, ist unstrittig. Schließlich ist sie 1984, also vor mehr als 30 Jahren, gebaut worden. Der DRK-Kreisverband hat daher beschlossen im Stadtteil Andel einen Neubau zu errichten (der TV berichtete). Es gibt aber noch oder wieder Stimmen für eine Erweiterung am jetzigen Standort.
Brigitte Walser-Lieser (SPD) hat dem Thema in ihrer Haushaltsrede breiten Raum gewidmet. Tenor: Die Rettungswache soll nicht verlegt werden. Das Grundstück am jetzigen Standort ist ausbaufähig. Und in Wittlich ist die Rettungswache 2011 von der Innenstadt ans Krankenhaus gezogen.
Daraus ist ein Antrag für eine der nächsten Stadtratssitzungen geworden. Folgende Fragen sollen, so Walser-Lieser, geklärt werden: 1. Gibt es im Stadtrat einen politischen Willen, dass die Rettungswache am jetzigen Standort bleibt? 2. Wenn ja, wie können wir unseren Willen kundtun, dass Gespräche mit den Entscheidungsträgern aufgenommen werden? 3. Wie können wir als Stadtrat unterstützend einwirken, um Kriterien zu schaffen, dass die Wache am Krankenhaus bleibt?
Für die Sitzung in der kommenden Woche kam dieser Antrag zu spät. Er werde voraussichtlich im Februar behandelt, erläutert Stadtbürgermeister Wolfgang Port (CDU).
Ob er dann allerdings noch Sinn macht? Hans-Werner-Steffen, Geschäftsführer des DRK-Kreisverbandes, sieht das Unterfangen als sinnlos an. "Alles passt, die Anfahrtszeiten sind getestet. Für uns gibt es kein Zurück mehr, für den Kreis wahrscheinlich auch nicht - auch wenn der Bewilligungsbescheid noch fehlt."
Der Kreisausschuss wird sich, so Verwaltungssprecher Mike Winter, am 1. Februar mit dem Neubauvorhaben befassen. "Erst nach seiner Zustimmung kann der Bewilligungsbescheid erfolgen", erläutert der Behördenmitarbeiter. Der Bewilligungsbescheid sei dann mit einer Förderung von 75 Prozent der Baukosten verbunden - allerdings auch nur dann, wenn die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion den Kreishaushalt genehmige. Nach Auskunft von Hans-Werner Steffen werden sich die Baukosten auf 1,5 bis zwei Millionen Euro belaufen. Genau stehe die Summe noch nicht fest.
Am jetzigen Standort sei der Raum begrenzt und nicht beliebig erweiterbar. Am früheren Wittlicher Standort sei dies auch der Fall gewesen. Deshalb der Umzug ans Krankenhaus, wo genug Platz vorhanden gewesen sei.
Die 15-Minuten-Frist bei Einsätzen sei von Andel aus gewährleistet. Die Fahrzeiten in Richtung Neumagen-Dhron verkürzten sich, im Raum Ürzig sei ein schneller Einsatz der Wittlicher Rettungskräfte möglich. Ein Verharren am alten Standort könne dazu führen, dass irgendwann eine weitere Zentrale nötig sei, um die Frist einzuhalten.

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