Bernkastel-Kues/Ürzig. Die Erzer Freunde laden zum großen Osterfeuer an der Mosel in Ürzig für Samstag, 30. März. Nach einem Fackelumzug um 18.30 Uhr vom Sportzentrum aus wird das Feuer für Ostern dort entzündet. Diese alte Tradition wird alljährlich als gemütliches Beisammensein vor Ostern begangen.
Das Feuer war schon im Altertum Menschen und Göttern heilig. Es steht als Symbol für die Sonne, den Mittelpunkt des Lebens. Mit den Osterfeuern wurde im Frühjahr die Sonne begrüßt. Für Christen sind sie ein zentrales Ereignis in der österlichen Liturgie.
In der katholischen Kirche hat das Licht nach dem dunklen Tod Christi eine wichtige Bedeutung. Die Osterfeuer werden am Ostersamstag am Beginn der Liturgie vor den Kirchen entzündet und geweiht. An den Feuern entzündet werden wiederum die Osterkerzen. Sie werden anschließend in feierlicher Prozession mit dreimaligem Singen des "Lumen Christi" (Licht Christi) in das noch dunkle Gotteshaus gebracht und dort aufgestellt, um sinnbildlich die Wiederkehr des Hellen nach der Dunkelheit des Todes zu symbolisieren. Die Symbolik des Lichtes ist dabei sehr wichtig. Holz und die alten, heiligen Öle, die zum Osterfest erneuert werden, kommen auf die lodernden Feuerhaufen.
Bis in die 60er Jahre wurden die Osterfeuer vor den Gotteshäusern noch mit Steinen entzündet - heute bedient man sich meist Streichhölzern.
In den katholischen Kirchengemeinden wird an unterschiedlichen Tagen der Ritus vollzogen: In der Nacht auf Ostersonntag etwa gibt es in Lieser, Wehlen, Osann, Wintrich, Longkamp, Dhron und Niederemmel jeweils um 21 Uhr eine Osternachtsfeier.
Nach dieser werden im Dunklen die Kerzen am Feuer vor der Kirche entfacht. Morgens um 6 Uhr am Ostersonntag beginnt das Ritual zum Beispiel in Zelting, Minheim und in Kues, wo das Licht dann in die Kirchen getragen wird.