Stadtbild Sanierung des Cusnausstifts ist eine Daueraufgabe

Bernkastel-Kues · Wegen Brandschutzauflagen steht jetzt am St. Nikolaus-Hospital in Bernkastel-Kues eine größere Investition an.

 Sie  besprechen die Sanierungsarbeiten im Cusanusstift. Von links: Rektor Leo Hofmann, Architekt Michael Leonhardt, Lothar Künzer, Vorsitzender des Verwaltungsrats und Roland Gaub, stellvertretender Vorsitzender des Verwaltungrats.

Sie besprechen die Sanierungsarbeiten im Cusanusstift. Von links: Rektor Leo Hofmann, Architekt Michael Leonhardt, Lothar Künzer, Vorsitzender des Verwaltungsrats und Roland Gaub, stellvertretender Vorsitzender des Verwaltungrats.

Foto: TV/Winfried Simon

Es ist neben der historischen Altstadt das Schmuckstück von Bernkastel-Kues schlechthin. Das St. Nikolaus-Hospital, auch Cusanusstift genannt, beherbergt wertvollste Kunstschätze, es ist ein architektonisches Juwel und es wird, das ist einzigartig, seit 550 Jahren ununterbrochen als Alten- und Seniorenheim genutzt. Zunächst, wie es sein Stifter Nikolaus von Kues festlegte, als Armenhospital für alleinstehende Männer, heute als Heim für Männer und Frauen.

Eine solche Anlage mit dem historischen Kreuzgang, der weltberühmten Cusanus-Bibliothek und der Kapelle, in dem das Herz des Stifters beigesetzt ist zu erhalten, ist eine Daueraufgabe und kostet viel Geld.

Darum kümmert sich die Cusanusstiftung. Rektor Leo Hofmann wird dabei von einem ehrenamtlichen Verwaltungsrat unterstützt. Dessen Vorsitzender Lothar Künzer beziffert die jährlichen Sanierungskosten auf 150 000 Euro.

Doch aktuell steht eine große, teure Maßnahme an. Im alten Stiftsgebäude verbringen 24 alte, zumeist pflegebedürftige Menschen ihren Lebensabend. Das historische Gebäude erhält nun, weil es der Brandschutz erfordert, ein zweites Fluchttreppenhaus. Die Brandschutzmeldeanlage wurde bereits auf den neuesten Stand gebracht.

Außerdem muss das Dach des Südflügels neu eingedeckt werden. Das alles zusammen kostet rund 700 000 Euro. Geld, das die Stiftung aufbringt. Sie erwirtschaftet ihre Einnahmen hauptsächlich durch die Verpachtung der Räume für die Senioren an die Caritas-Trägergesellschaft Trier (ctt), die Verpachtung des Weingutes St. Nikolaus-Hospital an das DRK-Sozialwerk Bernkastel-Wittlich und durch Erbpacht-Einnahmen von Grundstücken und Immobilien in der Stadt.

Die Arbeiten im Innern des Cusanusstifts haben bereits begonnen. An der Südseite, die von der Brücke beziehungsweise vom Kreisel zu sehen ist, wurde bereits ein mit einer weißen Plane abgedeckter Bauzaun aufgestellt. Dort wird eines der Fenster zu einer Tür verändert. Von dort gelangt man dann über die neue Treppe in das Obergeschoss. In wenigen Wochen  wird auch ein großer Kran im Garten stehen. Das Dach des Südflügel erhält eine neue Eindeckung.

Der Trierer Architekt Michael Leonhardt hat zahlreiche Gespräche mit der Denkmalpflege geführt.  Die Behörde hat unter anderem  darauf bestanden, Mosel-Naturschiefer zu verwenden. Dieser ist deutlich teurer als Naturschiefer aus Spanien. Der Betrieb im Seniorenheim läuft während der Bauarbeiten, die bis Ende dieses Jahres abgeschlossen sein sollen, weiter.

Rektor Hofmann: „Das alles mit Rücksicht auf den Denkmalschutz zu stemmen, ist schon eine Meisterleistung.“

Verwaltungsratsvorsitzender Lothar Künzer ergänzt: „Alles was wir erwirtschaften, investieren wir in das Gebäude, damit es erhalten bleibt und das Altenheim weiterhin eine Zukunft hat.“

 Sanierung Cusanusstift

Sanierung Cusanusstift

Foto: TV/Winfried Simon

Direkt unterhalb des alten Stiftsgebäudes befindet sich ein weiteres großes Haus, in dem 35 Senioren leben. Es wurde 1908 erbaut und diente bis in die 1960er Jahre als Krankenhaus von Bernkastel-Kues.

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