Schluss mit Streitereien

BETTENFELD. "Lassen Sie das sein! Hören Sie auf mit den Auseinandersetzungen in der Presse. Das schadet dem Image des Ortes." Diese Botschaft richtete Rosa Vollmuth unter dem Beifall der Zuschauer an die Mitglieder des Gemeinderats. Die Planerin beschäftigt sich mit der Dorfsanierung in Bettenfeld und berichtete auf der jüngsten Ratssitzung über ihre Arbeit.

Rosa Vollmuth ist Ingenieurin und unterhält in Kanzem (Kreis Trier- Saarburg) ein Planungsbüro für Dorfentwicklung und Gebäudesanierung. Vor rund einem halben Jahr erhielt sie vom Bettenfelder Gemeinderat den Auftrag, sich um die Vermarktung der alten Häuser im Dorfkern zu kümmern und Konzepte zu entwickeln, wie der Ortskern mit diesen Häusern in Zukunft aussehen könnte. Hintergrund ist der, dass Bettenfeld im Programm der Städtebausanierung ist, und in diesem Zusammenhang zahlreiche Projekte besonders gefördert werden. Gemeinsam für ein positiveres Image

Vollmuth berichtete, was sie in den vergangenen sechs Monaten getan hat, und wohin der Weg in Sachen Dorfentwicklung führen könnte. Sehr wichtig sei es, dass vor allem junge Familien und Existenzgründer nach Bettenfeld kommen, und dass diese Gruppen gezielt im alten Ortskern angesiedelt werden sollten, damit der nicht weiter ausstirbt. Damit potenzielle Gruppen überhaupt kämen, müsse auch am Image gearbeitet werden, denn zurzeit präsentiere sich der Ort nach außen vor allem als zerstrittenes Dorf. Die Dorfentwicklung begreift sie als einen Prozess, der 15 bis 20 Jahre dauert. Was die Vermarktung der alten Gebäude angeht, schlug sie vor, einen Makler zu suchen, der für alle Häuser zuständig ist. Als nächstes ist ein Faltblatt für potenzielle Interessenten geplant, das auf einen Blick alle Fördermöglichkeiten und die Ansprechpartner nennt. Darüber hinaus will sie sich mit den Einwohnern und Betroffenen treffen. In der kommenden Sitzung soll der Rat eine gemeinsame Strategie bestimmen. Ein weiteres Projekt ist die Sanierung der Mehrzweckhalle. Ein Vorhaben, mit dem der Rat gern in das Programm der Städtebausanierung möchte, weil es dann deutlich höhere Zuschüsse gibt, die durchaus bei 80 Prozent liegen können. In der Regel betragen sie 40 bis 50 Prozent. Voraussetzung für eine Förderung ist aber die Vorlage eines Plans. Auf der Sitzung stellte der Architekt Simon zwei Entwürfe vor. Der eine sieht eine Sanierung der Halle für rund 250 000 Euro vor, der andere eine Sanierung und Erweiterung um einen Bühnenanbau für rund 270 000 Euro. Für letzteren Vorschlag entschied sich der Rat einstimmig. Hinzu kommt eine Neugestaltung und Erneuerung des Hofs für rund 200 000 Euro. Sollte das gesamte Vorhaben in die Städtebausanierung aufgenommen werden, will sich der Rat mit den Details des Vorschlags beschäftigen. Außerdem wurde eine geänderte Beitragssatzung für Feld- und Waldwege mit einem Gemeindeanteil für Instandhaltung und Investition von zehn Prozent beschlossen. In der alten Satzung fehlte eine konkrete Zahl. Zu Beginn der Sitzung teilte der Ortsbürgermeister mit, warum die Sitzung am 17. August ausgefallen war: Ratsmitglied Hans-Peter Weiler hatte sich bei der Kommunalaufsicht beschwert, er habe die Einladung zu spät bekommen. Ein Ratsmitglied sagte daraufhin zu Weiler, gerade er, Weiler, habe doch in der Vergangenheit gefordert, man solle nicht so kleinlich sein und die Kirche im Dorf lassen. An diese Forderung solle er sich auch selbst halten.

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