Schulwiese muss bleiben

Die Chronik von Neumagen-Dhron verzeichnet den 20. Dezember 1958 als "großen Tag für die Moselgemeinde". Die Fertigstellung des Neubaus der Volksschule in der Willemsstraße wurde feierlich begangen.

In den zahlreichen Ansprachen wurden neben dem gelungenen Bau immer wieder die herrliche Lage der Schule mit der Grünanlage - der so genannten Schulwiese - und der Blick auf den Ort Neumagen und das Moseltal hervorgehoben. Seit vielen Jahren dient das beschriebene Gebäude mit dem dazugehörigen Gelände als Grundschule. Geht es nach dem Willen der Ortsgemeinde, wird das, was vor 50 Jahren so großzügig geschaffen wurde, ohne Not zerschlagen: Ein großer Teil der mit alten Bäumen bestandenen "Schulwiese" soll an einen Investor veräußert werden, um auf dem Grundstück 28 Wohnungen, verteilt auf zwei Gebäude, mit der Nutzungsart "Betreutes Wohnen" zu errichten. Mit der Platzierung dieser Gebäude ist der über Jahrzehnte zum Wohle der Schulkinder und auch der Lehrer bewahrte Schulbereich unwiederbringlich zerstört. Man braucht nicht Pädagoge zu sein, um zu erkennen, dass ein unbeengtes natürliches Umfeld sich positiv auf das aggressionsfreie Miteinander und die schulische Entwicklung der Kinder auswirkt! Dem Vernehmen nach ist der für den Eigentumsübergang erforderliche Grundstückskaufvertrag noch nicht abgeschlossen. Mit mir wünschen viele Bürger aus Neumagen-Dhron den Kindern, die heute und künftig die St.-Helena-Grundschule besuchen und ihren Lehrern, dass dieser Vertrag nie abgeschlossen wird. Nach meiner Rechtsauffassung wäre es nach den Bestimmungen der Gemeindeordnung seit langem Aufgabe des Ortsbürgermeisters gewesen, durch Einberufung einer Einwohnerversammlung für die erforderliche Aufklärung der Öffentlichkeit Sorge zu tragen. August Basten, Neumagen-Dhron

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort