Schweizer Präzision im Untergrund

JÜNKERATH/BREITENTHAL. (HG) Vor sieben Jahren gründeten Gerd Müller und Thomas Wahl die Firma Katec in Jünkerath, die eine Niederlassung in Breitenthal (Hunsrück) hat. Kanalsanierung ist das Aufgabengebiet der Firma, die mit ihrem System nun Sieger beim Test eines unabhängigen Prüfinstituts wurde.

 Die Firmengründer Gerd Müller (Zweiter von links) und Thomas Wahl (rechts) mit ihrem siegreichen Team Thomas Bürgel (Zweiter von rechts) und Gerhard Bach, davor das Roboter-Kanalsanierungssystem.Foto: Helmut Gassen

Die Firmengründer Gerd Müller (Zweiter von links) und Thomas Wahl (rechts) mit ihrem siegreichen Team Thomas Bürgel (Zweiter von rechts) und Gerhard Bach, davor das Roboter-Kanalsanierungssystem.Foto: Helmut Gassen

Der heute 38-jährige Bauingenieur Gerd Müller hatte bis vor wenigen Jahren einen Tiefbaubetrieb in Jünkerath. Doch die Zeiten wurden schlechter, und Müller sah keine Zukunft mehr in dieser Branche und schaute sich nach einem zweiten Standbein um. Durch einen Artikel in der Presse wurde er auf das Robotersanierungssystem der Schweizer Firma Ka-Te aufmerksam und kaufte ein komplettes System für eine halbe Million Euro. Das Unternehmen vermittelte ihm auch einen kompetenten Bauleiter. Dieser kannte sich in der Kanalsanierung aus, brachte die Kontakte und das Know-How mit. Der Prokurist und Industriemeister Thomas Wahl wurde sein Geschäftspartner, und so gründeten die beiden 1997 die Firma Katec mit Hauptsitz in Jünkerath und einer Niederlassung in Breitenthal (Hunsrück). Seine Tiefbaufirma fuhr Gerd Müller nach und nach zurück. Er konzentriert sich heute nur noch auf die Kanalsanierung. Nach sieben Jahren ist Katec heute mit seinen 23 Mitarbeitern ein Unternehmen, das sich am Markt etabliert hat und in ganz Deutschland, Luxemburg und den Niederlanden arbeitet. Als einer von vielen Anbietern saniert das Unternehmen mit dem Ka-Te-System und ist mit der Note "eins" Sieger beim Test des unabhängigen Instituts für unterirdische Infrastruktur (IKT) in Gelsenkirchen geworden. Die Aufgabe im Test, den 26 Städte und Kommunen finanzierten und in Auftrag gaben, war verschiedene Zulaufprofile sauber und absolut wasserdicht anzubinden. "Das Testergebnis wird in der Fachwelt Wellen schlagen", freut sich Gerd Müller über den Erfolg, der seiner Meinung nach bundesweit Auswirkungen auf die Projektplanung und Vergabepraxis der kommunalen Netzbetreiber haben wird. Die Vorteile der Roboter-Kanalsanierung in nicht begehbaren Abwasserkanälen sind klar: Sie bietet eine schnelle, kostengünstige Sanierung ohne langwierigen Tiefbau, keine Verkehrsbehinderungen. Und Rohrleitungen sind für lange Zeit wieder dicht und tragfähig. Das Ka-Te-System eignet sich für Einzel- und Gesamtsanierungen in Kanälen mit Durchmessern von 0,2 bis acht Metern. Aber nicht nur das Know-How des Robotersystems war Grundlage für den Testsieg. Auch, dass die Jünkerather Firma und ihre qualifizierten Mitarbeiter die Technik weiter entwickelt haben, war wichtig. "Wir haben das System leicht modifiziert und mit Thomas Bürgel und Gerhard Bach unsere besten Leute zum Test geschickt, die die Aufgabe auch super bewältigt habe", sagt Thomas Wahl."Präzision und Ergebnis rechtfertigen den Preis"

Beim strengen Kostendenken der Kommunen ist die Jünkerather Firma bei der Vergabe von Aufträgen aber oft im Nachteil: "Wir sind etwas teuerer als andere Wettbewerber, was aus unserem Anspruchsdenken, der teuren Technik und unserer Qualität resultiert", erklärt Gerd Müller. "Aber die Präzision und das Ergebnis rechtfertigen unseren Preis."

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