Schwerlast immer noch schwere Last

Ein Unfall lässt die Gemüter wieder hochkochen: Nachdem ein Auto die Wand eines Hauses an der L 141 beschädigt hat, rufen die Anwohner wieder lauter nach einer Lösung in Sachen Durchgangsverkehr.

 Klothilde Denis ist sauer: Ein Fahrzeug ist vermutlich am Freitagmorgen gegen ihr Haus gefahren. Der Fahrer flüchtete.TV-Foto: Patrick Wiermer

Klothilde Denis ist sauer: Ein Fahrzeug ist vermutlich am Freitagmorgen gegen ihr Haus gefahren. Der Fahrer flüchtete.TV-Foto: Patrick Wiermer

Hetzerath. Klothilde Denis ist genervt. "Auch das noch! Wir haben unser Haus vor einem Jahr saniert, und jetzt ist dort diese große Macke in der Hauswand." Beim Zurücksetzen vom Parkplatz der gegenüberliegenden Sparkasse in der Haupstraße in Hetzerath (Landestraße 141) war vermutlich am Freitagmorgen ein Auto rückwärts in die Wand gefahren, habe ihr die Polizei gesagt. Der Fahrer floh. Der Schaden beläuft sich auf 2000 Euro. Klarer Fall von Unfallflucht, doch der Vorfall ist mehr: ein Stich ins Hornissennest. Schon seit Jahren ärgern sich die Anwohnern der L 141 in Hetzerath über das Verkehrsaufkommen und zu hohe Geschwindigkeiten. Vor allem die LKW erzeugen viel Dreck und Lärm. Die Brummis kürzen gerne durch den Ort ab, die Firmen sparen Zeit und die Mautgebühren für die Nutzung der Autobahn 1. Im Mai hatte man zumindest mit den ortsansässigen Firmen einen Kompromiss gefunden: Die Unternehmen wollen, wenn möglich, auf andere Strecken ausweichen. "Es hat sich seitdem nicht viel geändert", sagt Markus Lorenz von der Bürgerinitiative gegen den LKW-Verkehr in Hetzerath. "Vielleicht ein Drittel der LKW-Fahrer halten sich an Tempo 30. Andere fahren dafür bis zu 70 Kilometern pro Stunde schnell." Und auch die Verkehrsbelastung habe nicht merklich abgenommen. "Wir sparen viel Zeit, wenn wir durch Hetzerath fahren. Unsere Fahrer versuchen aber schon länger, langsam zu fahren und die Ortsdurchfahrt zu vermeiden", sagt Unternehmer Franz Lehnen. "Und das momentan hohe Verkehrsaufkommen liegt auch an dem Baustellen-Verkehr, der durch die Arbeiten an der L 141 zwischen Föhren und Hetzerath erzeugt wird."

In den auswärtigen Fahrern sieht auch Ortsbürgermeister Otmar Mischo das Problem. "Dagegen kann man nicht viel machen." Was die Fahrer der ortsansässigen Unternehmern angehe, so könnten die Anwohner Geschwindigkeitsverstöße bei Mischo melden. Er leite die Infos dann weiter.

Wie groß genau das Problem der Ortsdurchfahrten tatsächlich ist, soll die Verkehrs-Zählung des für die L 141 zuständigen Landesbetriebs für Mobilität vom 7. Mai zeigen. Ergebnisse sollen bis November vorliegen. Klothilde Denis hat sich vorsorglich vor ein paar Wochen selbst an die Straße gesetzt: "Ich habe 98 LKW zwischen 14 und 16 Uhr gezählt. Morgens ist es aber noch extremer."

Und auch Bürgermeister Mischo hat gegenüber dem TV angekündigt, nach den Sommerferien einen Tag lang eigenhändig zu zählen. Bis dahin sollen auch die Arbeiten an der L 141 im Industriepark Trier beendet sein.

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