Selbstständig leben trotz Krankheit

Die Gemeinde Reil ist ab Oktober die erste Kommune im Kreis Bernkastel-Wittlich, die Träger einer Betreuungsgruppe für Demenzkranke ist. Das hat der Gemeinderat einstimmig entschieden. Ziel des Angebots ist, Betroffenen möglichst lang ein Leben in ihrer häuslichen Umgebung zu ermöglichen.

Reil. (khg) Bereits im März dieses Jahres hatte sich der Reiler Rat mit dem Thema Alzheimer-Demenz auseinandergesetzt. Wegen der bestehenden Altersstruktur im Ort (200 Bewohner im Alter von 70 bis 90 Jahren leben in Reil) hatte damals der Caritasverband Mosel-Eifel-Hunsrück e.V. zur Gründung einer Betreuungsgruppe aufgerufen. Im Vorfeld des Welt-Alzheimertags am 21. September veranstaltete der Caritasverband Wittlich in Reil eine Vortragsreihe, bei der Fachkräfte über die Möglichkeiten eines Modellprojekts referierten.

In der Sitzung des Gemeinderats hat das Gremium jetzt einen SPD-Antrag auf Installation einer Betreuungsgruppe einstimmig angenommen. Als Träger des Angebots werden neben der Gemeinde die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) und die Kreisverwaltung als Zuschussgeber fungieren. Ab Mitte Oktober soll die Betreuungsgruppe "Demenz - zu Hause leben" ihre Arbeit aufnehmen. Mit der Gemeinde Reil wird im Kreis Bernkastel-Wittlich erstmals eine Kommune in diesem Bereich tätig. Sie wird die Betreuung der dementen Patienten in Kooperation mit dem privaten Pflegedienst von Michael Boemer vornehmen, die Projektleitung hat Margret Brech vom Caritasverband Wittlich. Betreut werden die Demenzkranken in ihrem Zuhause zunächst alle 14 Tage nachmittags, auch Erkrankte aus den umliegenden Ortschaften können das Angebot wahrnehmen.

Informationen zu "Demenz - zu Hause leben" geben Projektleiterin Margret Brech unter Telefon 06571/149728, Michael Boemer unter Telefon 06542/9619494 und die Gemeinde Reil unter Telefon 06542/1233.

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