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Bernkastel-Kues · Die Realschule plus in Bernkastel-Kues hat den Landeswettbewerb "Starke Schule" und damit 5000 Euro gewonnen. Sie nimmt nun am Bundesentscheid teil.

 Schülersprecher Niklas Kappes (Dritter von rechts) und Rektor Torsten (Zweiter von rechts) nehmen Preis und Urkunde entgegen. Foto: Gemeinnützige Hertie-Stiftung/dominik buschardt fotografie

Schülersprecher Niklas Kappes (Dritter von rechts) und Rektor Torsten (Zweiter von rechts) nehmen Preis und Urkunde entgegen. Foto: Gemeinnützige Hertie-Stiftung/dominik buschardt fotografie

Foto: (m_mo )

Bernkastel-Kues Am Freitag war kein Unterricht an der Freiherr-vom-Stein-Realschule plus in Bernkastel-Kues. Hatten Lehrer und Schüler den großen Erfolg zu ausgelassen gefeiert? Nein, mit dem Sieg beim Landeswettbewerb "Starke Schule - Deutschlands beste Schulen, die zur Ausbildungsreife führen" hatte der freie Tag nichts zu tun.
Wie bereits kurz berichtet (TV vom 23. Februar), hat die Realschule in Mainz den ersten Preis entgegengenommen. Lohn sind 5000 Euro und die Teilnahme am Bundeswettbewerb, dessen Sieger am 18. Mai in Berlin bekannt gegeben wird.
Der Wettbewerb präsentiere die herausragende Arbeit, die diese Schulen bei der Vorbereitung auf die Berufswelt leisten, heißt es in einer Presseerklärung. Getragen wird er von der gemeinnützigen Hertie-Stiftung, der Bundesagentur für Arbeit, der Bundesvereinigung der Arbeitgeberverbände und der Deutsche Bank Stiftung.
Was macht die Arbeit der Realschule in Bernkastel-Kues noch besser als die der Mitbewerber? Dazu die Jury: "Die Schule überzeugt durch ihr besonderes Stufenkonzept in den Klassen fünf bis sieben. Der Klassenverbund wird zugunsten von Lerngruppen aufgelöst, um individuelles Lernen zu ermöglichen."
Sonja Caspari-Rörich, die stellvertretende Konrektorin, erläutert das Projekt, das in dieser Form im dritten Jahr in der sogenannten Orientierungsstufe besteht. Ein Beispiel macht klar, worum es geht. Die drei fünften Klassen haben den gleichen Deutschlehrer, den gleichen Englischlehrer und so weiter. In den Stufen sechs und sieben setzt sich das fort. Damit werde die Durchgängigkeit gefördert, sagt Caspari-Rörich. Ein Schüler, der in einem Fach Defizite habe, könne zusätzlich Unterricht in einer der anderen Klassen haben. "Die Bezugsperson bleibt immer gleich", sagt die Lehrerin.
Auch ein Wechsel in eine der anderen Klassen sei leichter möglich. Die Flexibilität stelle eine große Chance dar. Gleichzeitig steige das Zusammengehörigkeitsgefühl. "Alle Jugendlichen werden entsprechend ihrer Fähigkeiten gefördert. Das macht starke Schulen aus." So beschreibt Bildungsministerin Stefanie Hubig den Sinn des Wettbewerbs.
Auch interessant: Im Rahmen der Berufsorientierung werden Schüler regelmäßig von Lehrern der Berufsbildenden Schule (BBS) Bernkastel-Kues unterrichtet (Extra).Und zwar im Wahlpflichtfach Handel und E-Commerce.
"Damit wird frühzeitig Praxis vermittelt", sagt Caspari-Rörich. Dieses Angebot solle noch ausgebaut werden.
Sie hebt hervor, dass auch von den Schülern immer wieder Anregungen kommen. Zwei von ihnen, Niklas Kappes und Chiara Knoop, waren bei der Preisverleihung dabei und stellten ihre Schule vor.
Auf den Lorbeeren ausruhen können sich Schüler und Lehrer nicht. "Am nächsten Donnerstag kommt die Bundesjury zu uns", erzählt Sonja Caspari-Rörich.
Und was geschieht mit den gewonnenen 5000 Euro? "Darüber haben wir noch nicht nachgedacht", sagt die Pädagogin. Und wie viel gibt es für den Bundessieg? Caspari-Rörich weiß es nicht genau. "Ich glaube 15 000 Euro", sagt sie.EINE FRUCHTBARE ZUSAMMENARBEIT


Extra

Die Berufsbildende Schule Bernkastel-Kues ist eine der Schulen, auf die Realschüler nach ihrem Abschluss wechseln können. Somit macht die Zusammenarbeit doppelt Sinn. Als Ausgleich für den Einsatz einer BBS-Lehrerin im Fach Handel und E-Commerce gibt ein Realschullehrer an der Berufsbildenden Schule Sportunterricht. Deren Leiter Willi Günther lobt die Zusammenarbeit - auch mit anderen Schulen. "Wir schauen über den Tellerrand", sagt er.

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