So wächst das Verständnis unter den Generationen - Altenzentrum St. Nikolaus in Bernkastel-Kues kooperiert mit Burg-Landshut-Schule

Bernkastel-Kues · Schüler der Burg-Landshut-Schule in Bernkastel-Kues besuchen regelmäßig das Altenzentrum St. Nikolaus. Von den Treffen profitieren nicht nur die jungen Gäste, die sich beruflich orientieren sowie ihre soziale Kompetenz und das Selbstwertgefühl steigern können. Auch die Bewohner des Altenzentrums freuen sich über die Besuche.

Bernkastel-Kues. Die Siebt- und Achtklässler der Burg-Landshut-Schule in Bernkastel-Kues werden im Rahmen der Arbeitslehre in den Fächern Hauswirtschaft, Werken sowie Gesundheit & Pflege unterrichtet. Um den Unterricht im Bereich Gesundheit und Pflege so praxisnah wie möglich zu gestalten, arbeitet die Förderschule mit dem Altenzentrum St. Nikolaus zusammen. Einmal pro Woche besuchen die Schüler mit ihrer Lehrerin Simone Lex das Altenzentrum. Die Siebtklässler kommen immer dienstags, die Achtklässler jeden Donnerstag - und dies über das gesamte Schuljahr hinweg. "Bei uns erhalten die Schüler Einblicke in die Strukturen und Abläufe in einem Altenzentrum sowie in die alltäglichen Aufgaben in der Betreuung, Pflege und Hauswirtschaft", so Altenheimleiter Ralf Juchem.

In der Förderschule, die über einen eigenen Pflegeraum verfügt, lernen die Schüler die Grundlagen der Pflege von älteren Menschen kennen, beispielsweise das An- und Auskleiden, das Waschen, Hilfestellungen beim Aufstehen und Mobilisieren, das Anreichen der Mahlzeiten, aber auch das Messen der Vitalzeichen. Bei ihren Besuchen im Altenzentrum können die Schüler ihre Kenntnisse dann vertiefen und unter Anleitung zum Teil direkt anwenden.
"Schüler, die anfangs Berührungsängste hatten, konnten diese in der Regel überwinden. Einige möchten sogar später im pflegerischen Bereich oder in der Betreuung tätig werden", berichtet Lehrerin Simone Lex, selbst examinierte Krankenschwester und Erzieherin. Ihre Beobachtung: "Gerade die verhaltensauffälligen Schüler zeigen oftmals sehr viel Empathie und Geduld im Umgang mit den Bewohnern."

"Die Senioren erfahren durch die Schüler nicht nur Aufmerksamkeit und Wertschätzung, sondern auch Abwechslung vom Alltag", sagt Ralf Juchem. "Zudem lernen sie den Sprachgebrauch und die Umgangsformen der heutigen Jugend kennen und erfahren mehr über deren Zukunftswünsche und Ängste."

Im Gegenzug geben die Senioren in den gemeinsamen Gesprächsrunden ihre Erfahrungen an den Nachwuchs weiter. Für die Unterstützung der Schüler bei verschiedenen Aktivierungsangeboten, darunter Spaziergänge, Brettspiele, Kegeln und Basteln, sind die Bewohner sehr dankbar. Sie schätzen das Engagement der jungen Gäste. red

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