Sonnige Lese im steilen Treppchen

Karl-Josef Krötz, Kellermeister des Bremer Ratskellers, hat mit Christian Weber, Präsident der Bremischen Bürgerschaft, die Steillage Erdener Treppchen erkundet. Gemeinsam haben sie außerdem Trauben im Patenweinberg des Bremer Ratskellers gelesen.

 Flüssige Stärkung vor der Arbeit: Bei sonnigem Herbstwetter geht es zur Weinlese in den Patenweinberg des Bremer Ratskellers: Karl-Josef Krötz (rechts), Karl-Heinz Steigmann (Zweiter von rechts), Christian Weber (links oben). TV-Foto: Marita Blahak

Flüssige Stärkung vor der Arbeit: Bei sonnigem Herbstwetter geht es zur Weinlese in den Patenweinberg des Bremer Ratskellers: Karl-Josef Krötz (rechts), Karl-Heinz Steigmann (Zweiter von rechts), Christian Weber (links oben). TV-Foto: Marita Blahak

Erden. Der letzte Tag des Monats machte dem "Goldenen Oktober" nochmals alle Ehre: in gleißendem Sonnenlicht stand die "Weinlesemannschaft" aus Bremern und Erdenern im "Treppchen" oberhalb der Erdener Kelteranlage und erntete die letzten Rieslingtrauben im Patenweinberg des Bremer Ratskellers. Die Kreszenzen aus dieser exquisiten Lage, deren erste Rebe Krötz 2001 symbolisch mit dem damaligen rheinland-pfälzischen Weinbauminister Bauckhage pflanzte, bereichern seitdem im Bremer Ratskeller die größte Weinkarte Deutschlands.

Gut gestärkt mit römischen Delikatessen, zubereitet unter der Regie von Ruth Oster, machte sich die Bremer-moselanische Gruppe auf zur Traubenlese. Die wärmende Herbstsonne machte die Lese zu einem Genuss - selbst in der unbequemen Steillage.

Krötz als gebürtiger Neefer kennt die körperliche Anstrengung der Winzer, bevor die Trauben in der Kelter landen. Weber lernte die Lesearbeit zum ersten Mal kennen. "Für mich als Büromensch ist das unglaublich, hautnah zu erfahren, wie viel körperliche Energie das hier kostet", sagt er voll Hochachtung.

Dem kann Karl-Heinz Steigmann, Geschäftsführer von "Der Club zu Bremen", nur zustimmen. "Der Besuch der Repräsentanten aus Bremen stellt für unseren Moselwein eine hervorragende Werbung dar, der weite Kreise zieht", unterstreicht Stefan Justen vom Förderverein Erdener Römerkelter. "Warum in den Süden fahren, wenn eine herrliche (Wein-)Landschaft sozusagen vor der Haustür liegt", ergänzt Krötz.

Er ist Fan der filigranen, fruchtbetonten Moselweine. Das Bremer Rathaus mit seinem Ratskeller ist seit 2004 Unesco-Weltkulturerbe. "Da passen die Qualitäten aus dem Erdener Treppchen doch hervorragend." Besonders, wenn bei Themenverkostungen die Hachez-Schokolade als Bremer Spezialität mit einer edelsüßen Auslese aus dem steilen Treppchen eine spannend-köstliche Verbindung eingeht.

extra Zustande kam die Verbindung Bremer Ratskeller und Erdener Treppchen im Jahr 2001. Der Moselgemeinde fehlten damals die Mittel für die Konservierung eines zweiten römischen Kelterhauses. Neben öffentlichen Geldern und ehrenamtlichem Einsatz des Fördervereins gelang es, den Bremer Ratskeller als renommierten Partner und Sponsor für das Projekt am Fuße der exquisiten Weinlage zu gewinnen. Seitdem hat der Bremer Ratskeller, der auf seiner Weinkarte ausschließlich deutsche Weine anbietet, die alleinigen Vermarktungsrechte. (mbl)

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