Stillhalte-Abkommen läuft am 28. Februar ab

WITTLICH. (cb) Ab dem 1. Juni soll der Müll aus der Region in einer Anlage in Mertesdorf zu verwertbarem Trockenstabilat verarbeitet werden. Doch der Investor, die Herhof-Gruppe, hat große finanzielle Probleme.

" Die Erfüllung des Vertrags steht eindeutig im Vordergrund." Das sagte Landrätin Beate Läsch-Weber in der Sitzung des Kreisausschusses, und das sagten auch die Vertreter der Fraktionen. Alle wollen, dass die Trockenstabilität-Anlage in Mertesdorf (Kreis Trier-Saarburg), in der ab dem 1. Juni die Abfälle aus der gesamten Region verwertet werden sollen, fertiggestellt wird und in Betrieb geht. Ab diesem Zeitpunkt dürfen die Abfälle nicht mehr auf den herkömmlichen Deponien abgeladen werden. Wie mehrfach berichtet, ruhen allerdings die Bauarbeiten, weil die Firmen Herhof Umwelttechnik GmbH und Herhof Holding AG am 11. Januar beim Amtsgericht Wetzlar Insolvenzantrag gestellt haben. Damit ist bereits klar, dass die Anlage auf keinen Fall am 1. Juni betriebsbereit sein wird. "Die Vertragspartner haben um eine Frist bis zum 28. Februar gebeten, um Finanzierungsfragen zu klären", sagte die Landrätin. Bis dahin sollte von einem "eventuell bestehenden Rücktrittsrecht kein Gebrauch gemacht werden", berichtete sie aus der Sitzung des Zweckbverbands Regionale Abfallwirtschaft. "Danach werden wir uns zusammensetzen und sehen, wie es weiter geht", erläuterte sie den Fortgang. "Die Kollegen, die bei den Verhandlungen mit der Herhof-Gruppe dabei sind, sind aber zuversichtlich", berichtete Läsch-Weber. Es gebe "positive Signale" von den Geschäftsführern. "Das war aber schon öfter der Fall", ließ sie erst gar keine Freude aufkommen. Fraktionen stehen zurdamaligen Entscheidung"Die damalige Entscheidung für diese Anlage war absolut richtig. Es ist ein umweltgerechtes Verfahren. Die finanzielle Belastung der Bürger sollte so niedrig wie nirgends in Rheinland-Pfalz sein", sagte Günter Rösch (SPD). "Wir haben einen Vertrag", pflichtete Alex Licht (CDU) bei. Das Verfahren sei ökologisch und ökonomisch sinnvoll. Selbst wenn der Vertrag mit Herhof aufgelöst werde, bleibe das Trockenstabilat-Verfahren an der Spitze der Optionen. Für diesen Fall haben die Grünen bereits laut gedacht und eine mechanisch-biologische Abfallbehandlung ins Spiel gebracht. "Wir dürfen nicht widersprüchlich sein. Wir wollen die Vertragserfüllung", mahnte die Landrätin eine einheitliche Linie an. Deshalb traten die Grünen von diesem Ansinnen erst einmal zurück. "Wir stehen hinter dem Vertrag", bekräftigte Thomas Schmitt-Schäfer. dj

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