Verkehr Montag geht’s los mit dem Straßenausbau in Trarbach

Traben-Trarbach · Der erste Bauabschnitt betrifft die Schottstraße, die zum Hunsrück führt. Enkircher Ortsbürgermeister befüchtet ein Verkehrschaos.

 Die enge und vielbefahrene Schottstraße in Trarbach: Ab Montag wird sie saniert und voll gesperrt.

Die enge und vielbefahrene Schottstraße in Trarbach: Ab Montag wird sie saniert und voll gesperrt.

Foto: TV/Winfried Simon

Es ist eines der größten Straßen-Sanierungsprojekte der Stadt Traben-Trarbach: In den kommenden sieben Jahren werden im Stadtteil Trarbach mehrere wichtige Straßen aufgerissen und saniert. Neue Gehwege und Seitenflächen, neue Straßenbeläge, andere Parkflächen, neue Kanal- und Abwasserrohre — die Bürger müssen Lärm und Dreck hinnehmen und die Verkehrsteilnehmer, insbesondere der Schwerlastverkehr, müssen weite Umwege fahren (siehe Grafik).

Am kommenden Montag, 21. Januar, geht es mit der Schottstraße los. Der erste Bauabschnitt in der Schottstraße umfasst 125 Meter und führt vom Markt in Trarbach (Rathaus) bis zur Einfahrt Getränke Krempel. Bei entsprechender Witterung sollen diese Arbeiten bis Ende April diesen Jahres beendet sein. Die gesamte Baumaßnahme Schottstraße ist in vier Abschnitte aufgeteilt: Insgesamt wird die Schottstraße auf einer Länge von 600 Meter ausgebaut. Das dauert etwa zwei Jahre.

Die Verbandsgemeindewerke Traben-Trarbach erneuern gleichzeitig die Schmutz- und Regenwasserkanäle, die Wasserleitungen sowie die Hausanschlüsse. Die Versorgungsträger RWE und Telekom verlegen Leitungen, unter anderem für die Straßenbeleuchtung und die Stromversorgung.

Die Gesamtkosten für die Schottstraße belaufen sich nach Angaben des Landesbetriebs Mobilität (LBM) Trier auf rund 2,7 Millionen Euro, wovon das Land rund 690000 Euro, die Stadt Traben-Trarbach 675000 Euro, die Verbandsgemeindewerke Traben-Trarbach 1,3 Millionen Euro sowie RWE und Telekom je rund 8000 Euro tragen.

Während der zwei Jahre andauernden Bauarbeiten müssen die einzelnen Abschnitte für den Verkehr voll gesperrt werden. Für die anderen Bauabschnitte wird es, so der LBM, entsprechende Informationen zu den zeitlichen Ausführungen geben. Der Verkehr wird großräumig von Zell über die B 421, B 327, B 50 und L 158 bis Mülheim und umgekehrt umgeleitet.

Im Anschluss an die Schottstraße beginnen die Arbeiten an der Grabenstraße, Weiherstraße, Moselstraße und Wildbadstraße bis zur Einfahrt Gymnasium. Für diese Arbeiten, die noch in der Planung sind, sind fünf Jahre angesetzt.

Unterdessen befürchtet der Ortsbürgermeister von Enkirch, Roland Bender, in den kommenden Jahren ein Verkehrschaos in der VG Traben-Trarbach. Wegen des weiter zunehmenden Lkw- und Pkw-Verkehrs reiche der öffentliche Parkraum in der Stadt und in den Ortskernen bei weitem nicht aus. Insbesondere die innerörtlichen Straßen seien durch den Durchgangsverkehr stark belastet. Die zahlreich aufgestellten Verbotszeichen für den Schwerlastverkehr  würden von vielen Lkw-Fahrern  ignoriert. Bender: „Der Anwohner der Ortsdurchfahrten Irmenach, Traben-Trarbach, Starkenburg und Enkirch können ein davon Lied singen.“

Nach der Fertigstellung der Abfahrt vom Hochmoselübergang über Lösnich-Erden würden auch die Ortsdurchfahrten Kinheim und Kröv erheblich stärker frequentiert werden. Ebenso sei die B 49 im Alftal vom zunehmenden Schwerlastverkehr betroffen. Die Ortsdurchfahrten Bengel, Kinderbeuern oder Bausendorf seien für die immer größer und schwerer werdenden Schwerlaster nicht ausgebaut. Die aktuelle Verkehrssituation in großen Teilen der Region sei, so Bender, teilweise hausgemacht. Die „Hyperaktivität der Bautätigkeiten durch die Verbandsgemeindewerke“, machten deutlich, dass das Verkehrsentwicklungskonzept innerhalb der VG Traben-Trarbach dringend fortgeschrieben werden müsse. Bender verweist auf die anstehenden Projekte: Der Ausbau der L 190 (Schottstraße), die geplanten Baumaßnahmen der Werke im Bereich der Wildbadstraße (L 187) und der Ausbau B 53 „Neue Moselbrücke“ bis „Alte Moselbrücke“ Traben-Trarbach-Wolf. Auch der Ausbau der L 192, Sponheimer Straße, in Enkirch, sei noch immer nicht abgeschlossen. , Bender: „Diese Maßnahmen werden über Jahre dauern und die Bürger belasten. Wie soll das gehen? Wie können wir dem drohenden Verkehrskollaps entgegenwirken ?“

Bender fordert eine direkte Anbindung zum Hunsrück (B 50 neu) und dadurch zum Hochmoselübergang. Mit Blick auf die Entlastung der Ortsdurchfahrten Kinheim und Kröv, Irmenach und Traben-Trarbach, wäre die schon vor Jahrzehnten und im Zusammenhang mit der neuen Moselbrücke Wolf geplante Umgehungsstraße entlang des Mühlenbachtals Wolf in Richtung Hunsrück bis zur B 50, Nähe Hirschfelder Kreuzung, eine Alternative

Für die weitere Erschließung und Entwicklung des Gewerbegebietes Mont Royal Traben-Trarbach und der angrenzenden Gewerbegebiete im Alftal müsse VG-Bürgermeister Heintel bei der Landesregierung endlich die bei dem Abzug des Amtes für Wehrgeophysik versprochenen Konversionshilfen einfordern.

Es sei seinerzeit über den Bau einer Umgehungsstraße des Ferienparks Mont-Royal und den Ausbau der Strecke bis Wittlich diskutiert und nachgedacht. Bender: „Dort, wo es möglich und nötig ist, muss  aufgrund des steigenden Verkehrsaufkommens über Ortsumgehungen nachgedacht werden.“

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