Tempo, Technik, Formel 1

OSANN-MONZEL. Helmut Jacobi ist durch den Motorsportclub Osann-Monzel zum technischen Kommissar des Autorennsports geworden. Neben Rennen hier in der Region ist er regelmäßig bei der Formel 1 und dem Truck-Grand-Prix ganz nah am Geschehen.

Ralf und Michael Schumacher, Nicki Lauda oder Thomas Gottschalk - Helmut Jacobi aus Osann-Monzel hat sie alle schon hautnah erlebt. Meist sind sie durch die Box spaziert, in der er Dienst hatte. Helmut Jacobi und einige andere Mitglieder des Motorsportclubs Osann-Monzel sind technische Kommissare für den Motorsport. Als gelernter KFZ-Mechaniker erfüllte er hierfür die Voraussetzungen, denn eine technische Berufsausbildung ist Bedingung. Zum Motorsport kam Helmut Jacobi durch seinen Sohn, der mit dem Kartsport anfing und inzwischen erfolgreich Slalom fährt. "Da hat man dann hier und da an den Autos geschraubt und so ist das Interesse gewachsen", erzählt Helmut Jacobi. Erst war er Sportwart, anschließend hat er bei Rennen die Streckensicherung mit übernommen. Im Motorsportclub ist er dann auf die Tätigkeit des technischen Kommissars aufmerksam geworden. "Heiner Zenz hat mich angesprochen, ob ich mir nicht vorstellen könnte, technischer Kommissar zu werden." Um zu sehen, ob er grundsätzlich qualifiziert ist für die Ausbildung, fuhr er mit nach Birkenfeld zur technischen Abnahme an einem Fahrzeug. Nach weiteren fünf Pflichtanwärter-Rennen, folgte ein Lehrgang beim ADAC, in dem Theorie gebüffelt werden musste. Die Abschlussprüfung bestanden, fehlte nur noch die Lizenz des deutschen Motorsportbunds, dann konnte es losgehen. Der Vorsitzende des ADAC Mittelrhein, Rudolf Bollig, auch im Motorsportclub Osann-Monzel aktiv, teilte ihn dann zu seinen ersten Rennen ein. "Bei Slaloms bin ich immer sehr gern, weil man dicht an den Autos ist und sie auch die ganze Zeit sieht", erklärt er seine Faszination. Daneben sind natürlich die Formel 1 und der Truck-Grand-Prix Höhepunkte des Rennjahres. Jeder technische Kommissar ist einer Box zugeteilt, vergangenes Jahr war Helmut Jacobi bei Ferrari ganz nah dran. "Mit den Technikern der Teams unterhalten wir uns mal, aber die Fahrer sprechen wir nicht an", erzählt er. Von der FIA, dem internationalen Automobilverband, werden Listen ausgegeben, nach denen die Autos zu prüfen sind. "Wir haben beispielsweise die Aufgabe zu prüfen, ob der Einstieg am Cockpit der Autos groß genug ist, ob Helme und Overalls die offiziellen Sicherheitsetiketten haben. Dann ist es unsere Aufgabe aufzupassen, dass die Motoren vor dem Rennen nicht mehr gewechselt werden", erzählt er von seiner spannenden Tätigkeit. Die Listen der zu überprüfenden Dinge sind bei jeder Art von Rennen anders, bei Slaloms gelten andere Sicherheitsregeln als bei der Formel 1. Deshalb nehmen die technischen Kommissare auch jedes Jahr an Schulungen teil. Finanziell lohnt sich der Aufwand nicht: "Wir bekommen Kost und Logis gestellt, das ist alles. Also reines Hobby", sagt Helmut Jacobi. Er fährt übrigens selten allein zu den Rennen, denn im Motorsportclub Osann-Monzel gibt es drei weitere technische Kommissare und sieben Sportwarte, die für die Streckenabsicherung zuständig sind. Daneben ist Rudolf Bollig als Vorsitzender des ADAC- Mittelrhein für die Einteilung der technischen Kommissare zuständig.

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