Thema Zwangsfusion: Kröv-Bausendorf will anderen Partner

Kröv/Bausendorf · Das Thema Zwangsfusion sorgt weiter für Diskussionsstoff. Nachdem die Verbandsgemeinde (VG) Traben-Trarbach bereits einstimmig für das Landesgesetz zur Kommunalreform und den Zusammenschluss votiert hat, haben die zehn VG-Gemeinden und die VG Kröv-Bausendorf jetzt erneut die Fusion abgelehnt. Bausendorf würde lieber zur VG Wittlich-Land.

Kröv/Bausendorf. Gleich am Ortseingang von Kröv kann man aus Richtung Traben-Trarbach kommend sehen, wie die Stimmung beim Thema Zusammenlegung der VG Kröv-Bausendorf mit der VG Traben-Trarbach ist: Das klare Nein zur Zwangsfusion fordert ein riesiges Plakat. Und wer der gleichen Meinung sei, solle das abfotografieren und weiterleiten, bitten die Plakatierer.Kommunal Reform


Bitten lassen wollen sich die einen Moselaner aber keinesfalls zu den anderen Moselanern: selbst bei der einst aussichtsreichen "freiwilligen Fusionsprämie von rund zwei Millionen" vom Land wurden die Ortsgemeinden und die VG Kröv-Bausendorf nicht schwach.
Und nun sind sie noch verärgerter: "Ich frage mich allen Ernstes, welches Demokratieverständnis die politischen Gremien in Traben-Trarbach pflegen", so die Reaktion von Günter Föllenz, CDU-Ortsverbandsvorsitzender Alftal-Kondelwald und Mitglied des VG-Rates Kröv-Bausendorf. "Man begrüßt dort einstimmig Zwangsfusionen. Dies mit dem Wissen, dass sich die Bevölkerung in der VG Kröv-Bausendorf mit großer Mehrheit gegen eine Fusion ausgesprochen hat." Bis 30. Juni 2012 hätte es die "Hochzeitsprämie" für eine freiwillige Fusion gegeben. In einigen Fällen, wo hierzu Eingaben beim Land gemacht worden sind, wäre sie bis 30. Juni 2013 verlängert worden - Föllenz schüttelt darüber nur den Kopf: "Dazu bleibt nur zu sagen, dass bei uns niemand heiraten wollte."
Für Ossi Steinmetz, den Bausendorfer Ortsbürgermeister "ist das Ende der Fahnenstange erreicht": "Das Maß ist voll", heißt seine schlichte und für alle verständliche Stellungnahme zum Gesetzentwurf. In der jüngsten Gemeinderatssitzung stellt er klar: "Wir fühlen uns verschaukelt. Ratsbeschlüsse, Bürgervoten, dargelegte Stellungnahmen und gesonderte Eingaben werden einfach ignoriert." Steinmetz möchte die VG Kröv-Bausendorf zunächst bis 2019 erhalten wissen, um dann im Zusammenhang mit der angekündigten Kreisreform eine seiner Ansicht nach vernünftige Lösung zu finden.
Und in dieser Lösung scheint die vermeintliche Braut der drohenden Zwangsehe auf einen ganz anderen Bräutigam ein Auge geworfen zu haben: "Plan B", so heißt es in der Stellungnahme, sei eine deutliche Positionierung zur VG Wittlich-Land.
Zusammen mit den benachbarten Ortsgemeinden Diefenbach, Flußbach, Hontheim und Wilwerscheid stelle man ein zusammenhängendes Gebiet dar. "Wir suchen gemeinsam und bestehen für den Fall einer Zwangsfusion zum 1. Juli 2014 auf den Anschluss an die VG Wittlich-Land und nicht an die VG Traben-Trarbach." Und wenn alle Widerworte nicht helfen? Dann schließe die Gemeinde Bausendorf den Rechtsweg nicht mehr aus.

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