Tour führt zu Köchen und Winzern:Bernkastel-Kues erlebt am 5. März ersten Wein-Gourmet-Abend

Bernkastel-Kues · Was liegt an der Mosel näher als eine Zusammenarbeit zwischen Winzern und Gastronomen? Eine noch bessere Kooperation! Die hat auch Winzer Martin Kerpen mit seiner Idee, einer Tour von Lokal zu Lokal, im Sinn. Nebenbei soll auch die Winterruhe in Bernkastel-Kues unterbrochen werden.

Flußzander auf Rote Bete Nocken, Saibling unter der Dillhaube auf Linsencassoulet, Coq au vin (Hahn im Wein) auf Selleriepüree mit Parmaschinken-Chips, Weiße Tomatensuppe mit Garnelenspieß: Da läuft einem schon beim Lesen das Wasser im Mund zusammen. Und das ist nur ein Auszug der Gerichte, die mehrere Lokale aus Bernkastel-Kues am 5. März in einer gemeinsamen Aktion anbieten. Die Idee dazu hatte allerdings ein Winzer - Martin Kerpen aus Wehlen, der Vorsitzende der Weingütervereinigung Bernkasteler Ring. Damit ist klar, dass auch der Wein an diesem Tag eine wichtige Rolle spielen wird.Viereinhalb Stunden Zeit


Fünf Gastronomen, zehn Gerichte, zehn Bernkasteler Ring-Betriebe, 60 Weine: die Wein-Gourmet-Tour.
Der Anstoß dazu erfolgte vor einem Jahr bei einer denkwürdigen Versammlung. Dort ging es darum, wie die Stadt Bernkastel-Kues auch im Winter belebt werden kann, wenn die Urlauber und Tagestouristen nicht unterwegs sind. Damals wurden Ideen gesammelt - auch die von Martin Kerpen. Der Winzer war an einer solchen Tour von Lokal zu Lokal schon beteiligt. Und zwar auf der Insel Sylt. Der Kontakt kam über einen Fachhändler zustande.

Kerpen war von der Zusammenarbeit zwischen Winzer und Gastronomen so angetan, dass er sich bei Bianca Waters, der Geschäftsführerin der Entwicklungsagentur Bernkastel-Kues, meldete. Schnell war auch der Kontakt zu Manfred Schmitz, Vorsitzender des Kreisverbandes Bernkastel-Kues des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (DeHoGa), hergestellt. "Ich freue mich, dass der Bernkasteler Ring und der DeHoGa das auf den Weg gebracht haben", sagt Bianca Waters.

Das Ergebnis sieht so aus: Jedes Lokal bietet zwei Gerichte an, dazu stehen je Betrieb insgesamt zwölf Weine von zwei Winzern zur Wahl. Die Gäste haben die Möglichkeit für 89 Euro alle diese Köstlichkeiten zu genießen.
Sie müssen sich aber ranhalten, wenn sie überall verweilen wollen. Denn die Zeit ist auf viereinhalb Stunden, von 18 bis 22.30 Uhr, begrenzt. Die Vorgabe von Martin Kerpen an die Betriebe lautet deshalb: "Es muss machbar sein, die Gäste müssen Zeit haben zu genießen." Auch Manfred Schmitz wünscht sich eine "niveauvolle Veranstaltung". Das Angebot biete dafür die Voraussetzung. Er hatte mehr Interessenten als Plätze. "Die Betriebe kamen in einen Topf. Wir haben die Teilnehmer gezogen, inklusive möglicher Nachrücker", sagt Schmitz.
Eine der Gaststätten ist der "Spatz" im Stadtteil Kues. Inhaberin Wencke Hansen sagt: "Wir sind doch eins. Wir müssen mehr kooperieren."

Ganz wichtig für den Ablauf: Treffpunkt ist um 18 Uhr im Mosel-Gäste-Zentrum. Dort gibt es ein Glas Sekt zur Einstimmung. Danach sind die Teilnehmer frei in der Reihenfolge ihrer Lokalbesuche. Eine kurze Absprache kann aber nicht schaden, damit nicht alle gleichzeitig in einen Betrieb einfallen.

Manfred Schmitz ist seit zwei Jahren DeHoGa-Kreisvorsitzender. Ein besonderes Augenmerk legt er darauf, den Servicekräften den Wein näher zu bringen. Entsprechende Seminare würden gut angenommen. Schmitz kann sich auch noch an die Zeiten des "Kulinarischen Moselfrühlings" erinnern. "Der Begriff ist immer noch modern", sagt er. Vielleicht ist die neue Aktion ja so etwas wie der Anfang einer Wiederbelebung.Extra

Die teilnehmenden Lokaleund die jeweiligen Weingüter (in Klammern): Restaurant "anno 1640" im Märchenhotel (Dr. Pauly-Bergweiler, Bernkastel-Kues, und Bauer, Mülheim); Café Bistro Spatz (Thomas Ludwig, Thörnich, und Kees-Kieren, Graach); Gast- und Weinhaus Burkard (Kerpen, Wehlen, und Lehnert-Veit, Piesport); Restaurant Alter Moselbahnhof (Meulenhof, Erden, und Franzen, Bremm); Hotel-Restaurant Doctor-Weinstube (Bastgen, Monzel, und Regnery, Klüsserath). cb Karten gibt es bei den Beteiligten und im Mosel-Gäste-Zentrum, Telefon: 06531/500190, Mail: info@Bernkastel.de

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