Traubensaft aus dem Trittenheimer Kinderwingert

Trittenheim · Mit der gemeinsamen Lese und dem anschließenden Keltern des Traubensaftes ist die Trittenheimer "Kinderwingert"-Premiere ausgeklungen. Wegen der durchweg positiven Resonanz soll es 2012 eine zweite Runde geben.

 Mächtig stolz präsentieren die Teilnehmer des Trittenheimer Projekts „Kinderwingert“ ihre selbst gelesenen Trauben, die sie anschließend gemeinsam keltern. TV-Foto: Ursula Schmieder

Mächtig stolz präsentieren die Teilnehmer des Trittenheimer Projekts „Kinderwingert“ ihre selbst gelesenen Trauben, die sie anschließend gemeinsam keltern. TV-Foto: Ursula Schmieder

Trittenheim. Das Gedränge vor der Kelter ist groß. Wenn es möglich wäre, würden alle Kinder gleichzeitig ihre selbst geernteten und vorgequetschten Trauben einfüllen. Doch etwas Geduld müssen die Teilnehmer des Trittenheimer Projektes "Trattemer Kinderwingert" (der TV berichtete) schon haben. Winzer Stefan Hermen kann immer nur den Inhalt einer Kiste einfüllen, wobei viele kleine Hände helfen. Auf die fachkundige Frage eines Jungen "gehört da nicht ein Schutz davor", muss der Winzer eingestehen, dass er den vergessen hat. Doch für die Kinder ist das ebenso wenig ein Problem wie klebrige Finger, die sie genüsslich abschlecken. Schließlich ist der Traubensaft, den sie selbst keltern und abfüllen, nicht für den Handel bestimmt, sondern für den Eigenverzehr.
"Der schmeckt gut", versichert Emma (9) schon vor dem Probieren. Wie Max (8) und Emilio (8) hat sie viel gelernt seit dem Frühjahr. Sie wüssten jetzt, wie man mit einem Weinberg umgehe und wie man Trauben verarbeite, erzählten die Jungs. Die Reben behandele man am besten wie Blumen, meinte Max. Vor allem müsse man sie wachsen lassen. Wer süße Trauben wolle, sollte Blätter, die die Sonne abhielten, aber abschneiden, ergänzte Emilio. Lena (7) hatte vieles schon gewusst: "Mein Vater ist Winzer und ich kucke da gern zu und hab auch schon gelesen."
Rund 20 Sechs- bis Zwölfjährige waren bei fünf Treffen dabei, um Reben zu schneiden und zu binden, Unkraut zu jäten und letztlich die Mühen ihrer Arbeit zu genießen. Die Initiative von Kultur- und Weinbotschafterin Marlene Bollig und Winzer Hermen, die Kindern Weinbau begreifbar machen wollen, lockte auch Rebstockpaten aus Lieser, Neumagen-Dhron, Bernkastel-Kues und Traben-Trarbach. "Das hat sich toll entwickelt", kündigte Bollig für 2012 eine zweite Runde an. Merle (9) wird dabei sein: Es sei toll, sich um die "eigene Rebe zu kümmern". Laut ihrer Mutter Elke Hermes war sie von allen Treffen so begeistert, dass sie das wiederholen wolle.

Anmeldungen unter Telefon 06507/6231 oder per E-Mail an marlenebollig@trittenheim.de sind ab sofort möglich. Kosten: 40 Euro/Kind für alle fünf Treffen. urs

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