Brauchtum Hoch zu Ross nach Santiago

Veldenz · Der Trierer Anwalt Gilbert Haufs-Brusberg plant eine große Reise: Er will nächstes Jahr mit dem Pferd auf dem Jakobsweg nach Santiago de Compostela reiten.

 Gilbert Haufs-Brusberg will den Jakobsweg reiten. Ihn werden zw reitet nach Santiago. Ihn begleiten Herbert Pütz, bekannt als „Richard von Kimbelstein“ und Paul Neukirch (von links).

Gilbert Haufs-Brusberg will den Jakobsweg reiten. Ihn werden zw reitet nach Santiago. Ihn begleiten Herbert Pütz, bekannt als „Richard von Kimbelstein“ und Paul Neukirch (von links).

Foto: TV/Hans-Peter Linz

Für den Trierer Anwalt Gilbert Haufs-Brusberg ist es die Erfüllung eines Jugendtraums. Bei einemPressetermin hat der Eigentümer von Schloss Veldenz am Donnerstag ein ehrgeiziges und gewagtes Unternehmen vorgestellt: Haufs-Brusberg wird am 31. März 2019 gemeinsam mit seinem Schlossverwalter Paul Neukirch und dem Reinsfelder Herbert Pütz, der in der Mittelalter-Szene unterwegs ist, mit dem Pferd auf dem Jakobsweg nach Santiago de Compostela reiten. Neukirch wird bis Limoges in Frankreich dabei sein, dann übernimmt Pütz und reitet bis Santiago mit. Alle drei werden in historischer Gewandung unterwegs sein und auf moderne Technik verzichten.

Haufs-Brusberg tritt damit in die Fußstapfen seines Vorgängers Graf Gerlach V., der 1257 als Schlossherr von Veldenz ebenfalls nach Spanien geritten ist. „Wenn Gerlach das kann, dann kann der Gilbert das auch“, sagt Haufs-Brusberg und lacht. Er ist in Trier und Umgebung für seinen Einsatz im Denkmalschutz und seine Liebe zum Mittelalter bekannt. Auf seinem Schloss gibt es oft Treffen von MIttelalterfreunden, die in historischen Kostümen das damalige Leben nachempfinden.

 „Dieser Weg wird ein Abenteuer, denn es sind von Veldenz bis Santiago genau 2376 Kilometer“, erklärt er. Solch eine Reise müsse genau geplant werden. „Die Logistik ist schwierig. Für Wanderer ist es relativ leicht, weil es viele Pilger-Herbergen gibt. Aber für Reiter ist es schwieriger, weil wir nahe bei den Pferden bleiben wollen. Deshalb fährt ein Freund mit einem Pferdehänger vorweg und wird nach Unterkünften auf Bauernhöfen Ausschau halten“, sagt Haufs-Brusberg. Sollte es keine Übernachtungsmöglichkeit geben, werde notfalls im Feld unter freiem Himmel übernachtet. Die Etappen wurden auf 92 Tagesritte von 20 bis 30 Kilometern Länge aufgeteilt. Am 30. Juni 2019 will der Schlossherr wieder zurück sein. Seine Frau Christa Haufs-Brusberg kommentiert: „Seit drei Jahren wird der Plan konkret. Mir war da schon mulmig, und ich bin froh, dass Freunde dabei sind.“ Was bewegt einen 70-jährigen Anwalt, der im nächsten Jahr die Geschäfte seinem Sohn übergeben wird, dazu, eine solch strapaziöse Reise auf sich zu nehmen? „Es ist der Dank an meinen Gott, der in meinem Leben sehr gut zu mir war und dem ich damit meine Referenz erweisen will“, sagt Haufs-Brusberg.

 Gilbert Haufs-Brusberg zeigt das Replikat einer historischen Karte des Jakobswegs.

Gilbert Haufs-Brusberg zeigt das Replikat einer historischen Karte des Jakobswegs.

Foto: TV/Hans-Peter Linz

 Er würde sich freuen, wenn seine Reise andere Menschen dazu ansporne, die Wanderschuhe anzuziehen und ebenfalls den Pilgerweg zu gehen. Zudem könnten sich Gewandete, Mittelalterfreunde in historischen Kostümen, seiner Reise durchaus anschließen. Am Ende des Pilgerwegs gönnt er sich aber auch etwas: „In Santiago habe ich schon mein Zimmer in einem Fünf-Sterne-Hotel gebucht, einem ehemaligen Kloster aus dem 15. Jahrhundert. Und dort werde ich sofort in die Badewanne steigen.“

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