Turmspitze vorerst ohne Wetterhahn

Bernkastel-Kues · Der Wetterhahn ist weg. Nachdem Fachleute die Beschaffenheit des Turms der Briktiuskirche in Bernkastel begutachtet haben, haben sie ihn sofort abmontiert - aus Sicherheitsgründen. Das Fazit der Experten: Sowohl Turm, als auch Innenraum sind sanierungsbedürftig.

Bernkastel-Kues. Gut vier Stunden war die enge Weingartenstraße in Höhe der St. Briktiuskirche gesperrt, und ein riesiger Mobilkran sorgte für Aufsehen. Als der Kran in einem Korb zwei Fachleute zum 48 Meter hohen Turm des Bernkasteler Gotteshauses brachte, um dessen Zustand zu begutachten, richteten sich die Blicke vieler Schaulistiger gen Himmel.
Restaurierung unmöglich


Harald Handwerk aus Hillesheim in der Eifel, Sachverständiger für das Bistum Trier, und der Bernkastel-Kueser Architekt Peter Berdi nahmen den Turm und die so genannte Bekrönung in luftiger Höhe unter die Lupe. Ihr Fazit: viele Schäden. Diese dokumentierten sie mit zahlreichen Fotos.
Erste Maßnahme direkt vor Ort: "Den Hahn haben wir aus Sicherheitsgründen gleich abgenommen", erklärt Harald Handwerk im Gespräch mit dem TV. Das Metall sei so stark korrodiert, dass man auf jeden Fall ein neues Wetterkreuz mit Wetterhahn aufsetzen müsse. Eine Restaurierung sei unmöglich.
Peter Berdi, der bereits in der Kirche die altersbedingten Schäden an Glocke und Innenraum begutachtet hat, wird im kommenden Monat die Kosten für eine Sanierung ermitteln.
Beide Fachleute sind sich einig: Eine Erneuerung des Dachschiefers auf dem Turm ist sinnvoll. Zwar sei dieser erst gut 65 Jahre alt und man rechne mit einer Lebensdauer von bis zu maximal 80 Jahren, aber im Fall der St. Briktiuskirche sei es anders, zumal die Nägel in den Platten bereits teilweise durchgerostet sind. Die Kirche werde ja sowieso für die Entfernung des Kreuzes und die Montage des neuen Wetterhahns bis zur Spitze eingerüstet.
Auch Hagelschäden an der Dachrinne müssten dringend beseitigt werden.
Sobald die Kosten ermittelt und genehmigt sind, wird die Pfarrkirche, die 1784 neu gebaut wurde, saniert. Dann wird die Turmuhr auch nicht mehr fünf vor halb zwölf zeigen, und die Glocken, die seit Mitte Oktober schweigen, werden wieder läuten.

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