Unter der Schirmherrschaft von Thomas Braun, Kommandant der Fregatte "Rheinland-Pfalz", war das Oldtimer-Treffen neben der Jubiläumsweinprobe mit Weinzelt-Gaudi einer der Höhepunkte des Festes. Der Samstagabend wurde durch die Weinhoheiten der umliegenden Orte sowie die Veldenzer Majestäten der vergangenen Jahre gestaltet. Mathilde Arnoldi, geborene Bottler war im Jahr 1955 die zweite Veldenzer Weinkönigin: "Damals war das noch eine Sensation, da haben sich die Damen noch darum gerissen", blickte sie zurück. Eine Weinkönigin sei ebenso ein Kulturgut wie ein Weinfest, so die amtierende Weinkönigin Nadine Schiffmann, die übrigens für ein weiteres Jahr gewählt wurde. Nadine war begeistert über die steigenden Besucherzahlen beim Fest. Das lag auch an den über 100 interessanten Oldtimern und der Sternfahrt. Dabei gab es Motorräder der Marken Ardie, Harley Davidson oder Tormax zu sehen, die heute nicht mehr gebaut werden. Auch LKW der Marken Magirus Deutz oder Büssing, eine Auswahl alter Feuerwehrfahrzeuge, PKW und VW Käfer oder ein Porsche 912 von 1966 waren beim Umzug durch den Ort dabei. Viele der Fahrzeuge haben ein bewegtes Leben hinter sich. So wie der Renault 4 CV Decapotable aus dem Baujahr 1954, der auch als "Cremeschnittchen" bekannt ist. Er hat 21 PS und sein Motor verfügt über 750 Kubikmeter Hubraum. Dieses Cabrio ist eine Rarität, da nur 3000 Stück gebaut wurden. Sein Besitzer Eberhard Müller aus Demerath hat ihn "halb tot" in den Niederlanden erworben und in zwei Jahren liebevoller Arbeit neues Leben eingehaucht. "Es ist sehr interessant, das Spektakel zu erleben", schildert Besucher Gerd Griebler, KFZ-Meister aus Zeltingen-Rachtig, seine Eindrücke. "Diese Autos ähneln sich nicht wie die heutigen Fabrikate, und sind auch ohne die ganze Elektronik noch gut zu reparieren". Beeindruckend war auch der großen historische Umzug in Veldenz. So waren beispielsweise Winzer in der Tracht der 50er Jahre durch die Straßen gezogen, erzählen die ehemaligen Weinköniginnen Mathilde Arnoldi und Ilse Kruft. Jeder habe sich viel Mühe gegeben, egal ob die Bewohner des Neubaugebietes, der Frauenchor, der Turnverein oder die Freizeitmannschaft. Die Stammtischgruppe hat an ein Erzbergwerk erinnert, denn früher wurde in Veldenz Erz gewonnen. "Veldenz ist reich an armen Erzen", scherzte Kruft. Die Thalveldenzer haben sich als Besenbinder und Korbflechter präsentiert, Graf Johannes und Gräfin Anna wurden mit der Sänfte getragen und die Gruppe aus Castrop-Rauxel kam mit ihrem "Casterix". Der Lohn für alle war der Erfolg des 50. Wein- und Heimatfestes.